Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Aus Klemmbausteinen eigene Modelle konstruieren und dazu eine Bauanleitung verfassen. Mit der kostenlosen Software Studio kein Problem.

Zufallsfund aus den Netz

Zugegeben, die Sache mit Klemmbausteinen entwickelt sich langsam zu einer Obsession. Heute warf ich einen ersten Blick in „Das ‚inoffizielle‘ LEGO-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle“. Die Frage nach dem Wozu ist an dieser Stelle durchaus berechtigt. Der Autor Pawel Kmiec handelt jedoch nicht nur einfach Klemmbausteine eines bestimmten Herstellers aus Dänemark ab, sondern setzt sich intensiv mit der Funktionsweise der Bauteile auseinander. Wie Gelenke, Getrieben und Zahnräder — so gar der Rollwiderstand von Reifen wird abgehandelt. Dadurch ist das Buch auch über die Auseinandersetzung mit LEGO-Technic enorm interessant für alle, die sich in kompakter Form mit Mechanik beschäftigen möchte. Entsprechend also ideal für mich und mein eigenes Projekt.

Bereits einen Tag bevor ich das Buch bestellte, stieß ich über ein Programm, welches in seiner Funktionsweise für Freunde der Klemmbausteine wohl einmalig sein dürfte. Klar, es gab mal ein ähnliches Programm von LEGO, welches der Hersteller aber eingestellt hat. Eine der vielen merkwürdigen Entscheidungen. Es gibt auch noch ein paar Programme mit ähnlichem Fokus, aber keins, was so spielend leicht bedienbar ist.

Durch die Videos vom „Held der Steine“ erfuhr ich auch etwas über Mocs — My own creations. Menschen im überwiegenden Erwachsenenalter, die aus den Klemmbausteinen fantastische Modelle konstruieren und die Bauanleitung dazu im Internet verkaufen. Genau an dieser Stelle kommt Studio ins Spiel.

Selber bauen mit Studio

So ganz durchhaut habe ich das ökonomische Konzept der Plattform bricklink noch nicht, weiß aber mittlerweile ein paar Dinge. Man kann dort Steine und Bauanleitungen kaufen und verkaufen. Gleichzeitig gibt es dort die Software Studio für Mac und Windows. Hinter dem Ganzen steckt Dan Jezek, ein Programmierer und Adult Fan of LEGO (AFOL).

Wer sich mit LEGO beschäftigt, kommt an der Plattform nicht vorbei. Für alle andere ist Studio aber auch mindestens einen Blick wert. Damit herumzuspielen und Dinge zu bauen, macht einfach Spaß. Ja, mein MausMan ist so ein Schnellschuss, es ging auch eher darum, wie die Software funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt.

GUI der Software

Einfach mal was bauen

Man kann mit ihr wie in einem 3-D-Programm konstruieren. Dazu steht einem die Palette aller je herstellten LEGO-Elemente zur Verfügung. Studio gibt Hinweise, ob bestimmte Kombination möglich sind oder nicht, weil zum Beispiel der verwendete Stein in der ausgewählten Farbe nicht hergestellt wurde. Sein fertiges Modell kann man dann rendern lassen. Das sieht dann ganz so aus, als hätte man es mit echten Steinen gebaut.

Bauanleitungen für Modelle

Ein absolutes Highlight in Studio ist dann noch die Möglichkeit, das Modell in einzelne Bauschritte zu unterteilen. Wozu das gut ist, sieht man dann beim Aufruf des Menüpunkts „Instruction“. Die Software erstellt aus den Bauschritten eine Anleitung. Sogar eine Übersicht alle verwendeten Bauteile lässt sich erstellen.

Wer mag, kann sich sogar automatisch ein Angebot über die benötigen Steine erstellen lassen und diese dann zum Nachbau des eigenen Modells erwerben.

Teil einer Anleitung

Teil einer Anleitung

 

Für mich ist Studio, und damit kommen wir dann zu einem weiteren Punkt, ein hervorragendes Beispiel für ein rundum gelungenes Programm. Gut zu bedienen, fantastische Möglichkeiten und ein Fest für die Kreativität. Einen Haken gibt es jedoch. Wenn man sich länger damit beschäftigt, kann es ganz schön ins Geld gehen – nämlich dann, wenn man echte Bausteine erwirbt, weil man angefixt ist.

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