Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Am Ende des Winters erwacht die Natur im Garten. Ungeduldig warten auch die Ostfriesen auf die Öffnung der Baumärkte.

Dein Projekt

Ein irgendeiner Baumarkt-Werbung wird die Frage „Was ist dein nächstes Projekt?“ gestellt. Während man in einer Wohnung je nach Größe früher oder später den Punkt erreicht, wo die Projekte enden, gibt ein Haus nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Insbesondere dann, wenn ein garten dazu gehört. Nicht anderes ist das bei unserem Haus hier in Emden. Als es vor zwei Wochen noch richtig kalt war, galt meine Sorge einzig und allein dem Schnee schippen. Der Garten ruhte und das war auch gut so.

Jetzt mit ein paar frühlingshaften Tagen wachsen draußen nicht nur die Krokusse, sondern vor allem auch das Unkraut. Politisch korrekt heißt es mittlerweile Wildkraut oder wie auch immer. Jedenfalls nicht Unkraut, was aber nichts an seiner Beliebtheit unter Gartenbesitzern ändert.

Während man eine ganze Reihe von Projekten im Garten erst mal bedingt durch den Lockdown verschieben kann, ist das beim unerwünschten Wildwuchs rund ums Haus anders. Um den loszuwerden, braucht man nichts besonders. Nur Zeit und eine gehörige Portion Geduld. Mir fällt dazu dann immer ein, wie ich diese Tätigkeit als Kind gehasst habe. Wochenende gepackt zupfen und richtig entwurzeln, während Mitschüler munter spielend unterwegs waren.

Sozialer Druck durch Garten

Natürlich gibt es auch Vorteile durch einen Garten. Etwa dann, wenn es ausreichend warm ist und man sich draußen in die Sonne setzen kann. Die Vorfreude auf das Angrillen wächst auch mit jedem schönen Tag. Gartenarbeit kann aber auch zur Passion sowie zu einem Fluch werden.

Die ersten Nachbarn machen sich in ihrem Garten zu schaffen und erhöhen so den sozialen Druck. Wie sieht es denn aus, wenn man vor der eigenen Haustür noch Unkraut stehen hat, während rechts und links alles bereits gepflegt aussieht?

So viele sind schon aktiv, irgendwo muss es auch bereits Möglichkeiten zum Einkauf des passenden Equipments geben. Vermutlich sind die meisten Ostfriesen nämlich eher vorsichtige Onlinebesteller, andernfalls wären die Papiertonnen nämlich größer oder würden häufiger geleert.

Apropos Papiertonne — heute gab es wieder das gratis Wochenendblatt. Darin viele Werbeprospekte von Discounter und Supermärkten, die auffällig viele Gartengeräte im Angebot haben. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Dumm nur für die Baumärkte, denen der ersten Einkaufsschwung bedingt durch den Lockdown entgeht.

In den nächsten Tagen werde ich mir wohl auf jeden Fall Gedanken machen müssen, was ich draußen alles gestalten möchte. Es liegt einiges im Argen, angefangen vom Vorgarten, der dringend eine neue Begrenzung benötigt. In einem der erwähnte Prospekte gab es dafür eine schicke Lösung aus runden Betonteilen — ausrücken kann ich so was ja leider nicht.

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