Von allen guten und bösen Geistern verlassen

„Immer noch bei der Arbeit oder sind die ein paar Spuren auf den Boden gefallen?“ Hoppel hatte sich unbemerkt hinter Badinger aufgebaut.

„Wollte dich nicht weiter stören, aber ich mach jetzt pünktlich Feierabend.“

Badinger sah zu ihm hoch, erkannte den Ring an der Hand von Hoppel.

„Verstehe, du willst die Beziehung zu deiner Frau nicht für den Berufs aufs Spiel setzen.“

„Falsch, ich möchte den Mann, mit dem ich verheiratet bin nicht unglücklich machen.“ Hoppel zwinkerte Badinger zu und verschwand.

Verblüfft blieb Badinger hocken. Es gab wirklich viel, was er über Köln noch lernen musste. Badinger platzierte das Telefonbuch auf dem Schreibtisch und beschloss, sich für heute auch abzumelden. Nur kurz schaute er bei Kleemann vorbei, die ihm mit am Hals eingeklemmten Telefonhörer zuwinkte. 

An der Haltestelle beschloss Badinger, seiner spontanen Eingebung nachzugeben. Statt zurück ins Hotel stieg er am Bahnhof aus, besorgte sich einen Stadtplan und lief Richtung Eigelstein. Die Wohnung von Feldkamp lag in einem Bezirk, der sich Agnesviertel nannte. Mit dem Unterschied, dass man hier in Köln nicht Bezirk sonder Veedel sagte. trotzdem hieß es dann Agnesviertel. Für Badinger ergab das keinen Sinn. Vom Eigelstein zog sich die Strecke noch etwas, bis Badinger und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Badinger die Weißenburgstraße erreicht hatte. Endlich stand er vor dem Haus mit der Nummer 25. Der Name Feldkamp stand auf einer Klingel in der dritten Reihe von unten. Sein Finger schwebte noch zögernd über der Klingel, als die Tür auf ging.

„Christian?!“ Heike Feldkamp blieb wie angewurzelt stehen.

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