Zum zweiten Mal an diesem Tag klopfte er bei Kleemann an. Knapp schilderte er ihr seinen Versuch, an die Daten zu kommen. Kleemann sah ihn aufmunternd an.
„Kopf hoch Herr Badinger, manchmal ist es doch einfach.“
Kleemann zeigte ihm ein gerade ausgedrucktes Protokoll.
„Stammt von unseren Streifenpolizisten, die zuerst vor Ort waren.“
Badinger überflog den Ausdruck. Dort standen die Adresse von Heike Feldkamp. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass Feldkamp laut Aussage von Hoppel den Toten gefunden hatte. Damit war sie als Zeugin von den Polizisten befragt worden und man hatte ihre Personalien aufgenommen.
„Frau Kleemann, sie haben etwas gut bei mir.“
„Beim rausgehen wird ihnen bestimmt die leere Vase auf dem Sideboard auffallen.“
Im Verlauf des Nachmittags versuchte Badinger mehrmals vergeblich, Feldkamp telefonisch zu erreichen. Immer hieß es von Computerstimme, man solle eine Nachricht hinterlassen. Genau darauf verzichtet Badinger, für den Fall, dass es sich wirklich um die Feldkamp handeln würde, die er einst geliebt hatte. Badinger ging sogar soweit sich einzugestehen, dass da immer noch etwas wie ein Funken in ihm war, wenn er an Feldkamp dachte. Mit aufgestützten Kopf ließ er seine Gedanken schweifen, zurück zu seiner Hauptsorge. Eine anständige Wohnung in Köln zu bekommen. Bei geschlossenen Augen malte er sich eine 120 Quadratmeter große Loft-Wohnung aus, in der er zur Einweihung mit Heike anstieß. Sie tranken ihren Sekt nur halb aus, bevor sie sich in die Arme fielen um ihr Wiedersehen zu feiern. Heike streift ihr Kleid ab, welches geräuschvoll auf den Parketfußboden fiel. Ein viel zu lautes Geräusch. Badinger schreckte hoch. Er hatte mit der anderen Hand nicht Feldkamp gestreichelt, sondern das Telefonbuch von der Schreibtischplatte geschoben, welches jetzt auf dem Fußboden lag. Badinger ging um den Schreibtisch herum und bückte sich, um es aufzuheben.