Von allen guten und bösen Geistern verlassen

„Wissen sie Badinger, früher könnte ich noch in meinem eigenen Büro rauchen.“ Kaugummi kauend drehte sich um zu Badinger.

„Wie ich sehe, sind sie bereits fleißig.“ Er deutet auf den Notizblock unter Badingers Arm. Bevor Badinger etwas entgegnen könnte, fuhr Rathmann fort.

„Zwei Ratschläge über ihren ersten Arbeitstag hinaus. Glaube sie nicht daran, sich schnell einzugewöhnen. Vor allem aber, jammern sie nicht. Wenn es Problem gibt, kommen sie zu mir. Gehen sie davon aus, mich in den ersten Wochen öfter zu sehen.“

Rathmann ging zum Schreibtisch und reichte Badinger einen gefaltete Zettel.

„Einladung vom Polizeipräsidenten. Kleiner Empfang für alle Neuen.“

Badinger nahm die Einladung in Empfang. Bevor er etwas entgegnen könnte, hatte sich Rathmann erneut dem Fenster zugewandt.

„Badinger, ich will sie nicht länger aufhalten. Sie haben zu tun.“

Mit einem Gefühl, nicht wirklich Willkommen zu sein, ging Badinger zurück in sein Büro. An der Tür blieb er stehen. In der kurzen Zeit war tatsächlich sein Name am Schild korrigiert worden. An seinem eigenen Schreibtisch, der sich längst noch nicht so anfühlte, wandte er sich wieder der Akte zu. Gefälschter Kunstgegenstand, schrieb er auf den Block. Möglich, dass Mäder eine Fälschung erkannt hat, die ihm jemand verkaufen wollte. Andererseits wirkte die Tat spontan, mit hoher Aggression ausgeführt, ohne das sich der Mörder Gedanken gemacht hatte. Ein Fälscher Härte möglicherweise einen anderen Weg gewählt, um Mäder zum schweigen zu bringen. Es sei denn, spekulierte Badinger weiter, der Verkäufer wusste selber nichts von der Fälschung. 

Hoppel kam herein und setzte sich auf die Tischkante.

„Schon weiter gekommen?“

Badinger präsentierte ihm seine Theorie.

„Solide. Es hätte allerdings auch umgekehrt sein können.“:

Badinger runzelte die Stirn.

„Mäder hat einem Kunden etwas verkauft, was sich als Fälschung herausgestellt hat. Erbost über die Fälschung hält der Kunde dann Mäder aufgesucht, um sein Geld zurück zu fordern. Im Streit schließlich erschlug er Mäder mit dem Gegenstand.“

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