Von allen guten und bösen Geistern verlassen

„Die gleiche Durchwahl wie Schaffer. Nein ist nicht nötig, er steht gerade vor mir. Richte ich aus.“ Sie legte den Hörer auf, hielt aber noch darauf, um das Telefon zu beschwören, ihr eine Verschnaufpause zu gönnen.

„Herr Badinger, was kann ich für sie tun? Und bevor ich es hinterher wieder vergesse, Herr Rathmann lässt sie in sein Büro bitten.“

„Für das erste wäre ich Stift und Papier zufrieden.“

„Hat man so etwas als anständiger Polizist nicht ständig bei sich?“ Sid genoss seinen irritieren Blick.

„Möglicherweise bin ich kein anständiger Polizist.“

„Darüber werde ich mir noch ein Urteil bilden. Sonst noch was?“

„Mein Name an der Tür.“

Kleemann begann damit, die Melodie eines Schlagers zu summen.

„Ging schneller, nicht wahr.“

„Er ist falsch geschrieben.“

Badinger klärte sie über die fehlenden Buchstaben auf. Kleemann versprach, sich darum zu kümmern. Dann zog sich aus dem Schrank an der Wand einen frischen Notizblock hervor und reichte diesen Badinger zusammen mit einem Kulgeschreiber rüber.

„Vorläufig.“

„Muss ich dafür unterschreiben?“

„Noch genießen sie mein Vertrauen. Jetzt ab, Herr Rathmann wartet. Und das macht er ungern.“

„Wo?“

„Den Flur weiter runter, die letzte Tür rechts.“

Zusammen mit seinem neuen Notizblock machte sich Badinger auf den Weg. Nach dem anklopfen wartete er auf das Herein. Rathmann ließ sich etwas Zeit damit, bevor er Badinger von seinem warten erlöste. Als Badinger eintrat, stand Rathmann mit verschränkten Armen am Fenster und hatte der Tür den Rücken zugewandt.

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