Für alle die es etwas härter mögen legt die SM-Lockdown noch vor Weihnachten ab. Es ist weiterhin zum Verzweifeln.
Mehr als Corona
Auch wenn die persönliche Wahrnehmung einem einen Streich spielt, in den Zeitungen wird aktuelle auch noch über etwas anderes als die Corona-Pandemie geschrieben. So berichtet die Emder Zeitung zum Beispiel über eine neue Limo, die in Emden entwickelt wurde — für die prickelnden Momente nicht nur nach dem SM-Lockdown.
Auch die Erweiterung einer Müllverbrennungsanlage in den Niederlande ist ein wichtiges Thema. Das die Anlage redlich 16 Kilometer entfernt zu Emden ist, hat mich überrascht. Klärschlammverbrennung quasi vor der Haustür, das hatte ich mir beim Umzug eigentlich nicht erträumt. Meine Frau und ich wollte schließlich nach oben in den Norden aufgrund der besseren Luft. Aktuelle ist aber die Müllverbrennungsanlage weniger ein Thema als die vielen Holz- und Kohleöfen in der Umgebung. Ich für meinen Teil bekomme hier mindestens genau so schlecht Luft wie in Köln. Durchlüften im Haus bedeutet in dieser Jahreszeit immer, wie ein Räucherschinken zu enden.
Über andere wichtige Themen berichtet die Süddeutsche Zeitung. Etwa die zunehmende Gefahr eines harten Brexit und die damit verbundenen Folgen. Oder über die Blockade der Rundfunkgebührenerhöhung durch Sachsen-Anhalt. Unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunk halte ich für systemrelevant. Sparen wir daran, wäre das ein schmerzlicher Verlust.
Weihnachten mit SM-Lockdown
Die Zeichen mehren sich, dass uns allen noch vor Ende des Jahres ein SM-Lockdown ins Haus steht. Der weiche Lockdown wirkt nicht, jetzt muss es härter werden. In Sachsen kündigte für den kommenden Montag bereits einschneidende Maßnahmen an. Schule, Kitas und Geschäfte werden geschlossen — wer jetzt noch Weihnachtseinkäufe offline tätigen muss, sollte sich wohl beeilen.
In Baden-Württemberg wird der Alkoholausschank im Freien verboten. Was sich merkwürdig anhört, ist eigentlich nachvollziehbar. Durch Glühwein-to-Go Stände kam es zu ungesunden Ansammlungen größer Gruppen. Genau das also, was wir derzeit nicht brauchen.
Harter Lock, ein SM-Lockdown — es ist eigentlich nicht ganz fair. Beim Nikolaus bekamen nur die bösen Kinder die Rute, jetzt müssen wir alle das Fehlverhalten einiger ausbaden. Auf uns kommt mehr zu als nur ein vielleicht Weihnachtsfest im kleineren beziehungsweise kleinsten Kreis.
Ein grundsätzliches Problem ist an dieser Stelle die hartnäckige Weigerung einiger Menschen, wissenschaftlich erwiesene Fakten anzuerkennen. Die AfD lieferte dafür heute im Bundestag wieder den besten Beweis. Deutlich Worte gab es daher von Bundeskanzlerin Angela Merkel:
Ich glaube an die Kraft der Aufklärung. Dass Europa heute dort steht, wo es steht, hat es der Aufklärung zu verdanken und dem Glauben daran, dass es wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, die real sind, und an die man sich besser halten sollte.
Das ist ein Zitat, was ich mir gerahmt auch als Poster an der Wand vorstellen kann. Ein sehr starkes Zitat.