Manches hat auch im Erwachsenenalter Bestand. Adventskalender sind einfach eine schöne Tradition für jeden.
Adventszeit früher
In meiner Kindheit gab es leidlich Adventskalender für Kinder. Wir hatten eigentlich immer einen gefüllt mit Weihnachtsfiguren aus billiger Schokolade. Die Gussform aus Kunststoff war auch Bestandteil des Adventskalenders, sodass man die Schokolade aus dem Kalender nicht immer optimal heraus bekam.
Geliebt haben wir die Kalender trotzdem. Manchmal sogar so sehr, dass wir den Inhalt rückseitig vorweg plünderten und die Türchen vorne intakt ließen. Dabei ging es weniger um die Schokolade, sondern um die Gussform. Die ließ sich nämlich mit heißem Wachs wieder auffüllen, sodass man eigene Figuren herstellen konnte.
Wie dem auch sei, durch die Vorweihnachtszeit von damals weht nach wie vor immer ein Wind von Erinnerungen. Fester Bestandteil dabei ist nach wie vor die Fibel „Wunderbare Sachen“, welche einem nicht nur das Lesen, sondern auch den Wechsel der Jahreszeiten näher brachte.
Mit zunehmenden Alter wird man offensichtlich ein Stück weit sentimental. Dabei bin ich in Bezug auf Adventskalender kein Einzelfall, denn Exemplare für Erwachsen nehmen sie Jahren immer weiter zu. Vorherige Woche war das der NDR-Sendung markt sogar einen Bericht wert. Es ging dabei nicht um die Gründe für so einen vorweihnachtlichen Kalender, sondern um den sich darin befindlichen Warenwert. Der kann dann schon mal auf die Stimmung schlagen.
Warenwert der Adventskalender
Ehrlich gesagt ist mir der Warenwert eines Adventskalenders eigentlich fast egal. Im Prinzip geht es zumindest mir nicht um den Inhalt, sondern die Funktion. Nach wie vor liebe ich es, an jedem Dezembertag bis Heiligabend ein Türchen aufzumachen und mich überraschen zu lassen.
Meine Frau und ich habe schon eine ganze Reihe von Modellen über die letzten Jahre durchprobiert. Das wir keinen mehr mit Süßigkeiten etwa von Lindt kaufen, liegt weniger am Preis, sondern an der fehlenden Abwechselung und Überraschung.
Ein paar Mal haben wir auch selber gebastelt. Während einer Adventszeit in Bielefeld standen in einer Flurecke klein Pyramiden mit einer Überraschung für den jeweiligen Tag auf den Boden, gerecht geteilt und so verpackt, dass der andere nicht wusste, was drin ist.
Ausprobiert haben wir auch Kalender ganz ohne Inhalt. Entweder als Tageskalender zum umklappen oder mit aus Pappe mit Türchen, hinter denen sich ein Sinnspruch oder Ähnliches befand. Richtig warm geworden sind damit jedoch nicht.
Im letzten Jahr gab es zum ersten Mal ein Adventskalender aus einer bekannten Drogerie, also im Grund Werbung für die Eigenmarken. Hat uns aber so gut gefallen, dass er dieses Jahr wieder (mit anderem Inhalt) ins Haus kam. Auch deshalb, weil die 24 Schachtel so verdammt praktisch nach Weihnachten sind, um da Spielmaterial oder anderes drin zu verstauen.