Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Reformationstag in Emden ist zumindest für zwei Menschen etwas besonders. Ein Rückblick auf den Begin vor 360 Tagen.

Besonderer Feiertag

Der Reformationstag ist in Niedersachsen ein Feiertag. Dafür ist der 1. November ein regulärer Wochentag. Soweit ist das wenig ungewöhnlich. Man gewöhnt sich hier oben in Norden auch an den Umstand, im Vergleich zum Rest der Republik weniger Feiertage zu haben.

Der Reformationstag ist für meine Frau und mich etwas ganz Besonderes. Keine religiösen Gründe bewirken das, sondern Ereignisse, die vor einem Jahr ihren Lauf nahmen. Blicken wir zurück. Vor genau einem Jahr fiel der 31. Oktober auf einen Donnerstag. In Nordrhein-Westfalen ein ganz normaler Arbeitstag. Für den Tag hatte ich mir Urlaub genommen. Zusammen mit dem 1. November ergab das ein verlängertes Wochenende. Das verbrachten meine Frau und ich aber nicht in Köln, sondern hier oben in Ostfriesland.

Morgens hatte meine Frau noch Unterricht, während ich die letzten Dinge in unseren Koffer packte. Sie kam dann auch wie besprochen nicht nach Hause, sondern wir trafen uns am Hauptbahnhof. Von dort aus fuhren wir mit dem Zug nach Emden. Unterkunft in einem uncharmanten Hotel, aber auf Anhieb abends noch einen guten Italiener gefunden. Erschöpft und nervös fielen wir dann ins Bett und in den Schlaf.

Neubeginn am Reformationstag

Vor uns lag ein möglicher Neubeginn. Nicht ganz am Reformationstag, aber am 1. November. In Nordrhein-Westfalen ein Freitag, der 2019 auf Freitag fiel. In Emden ein ganz normaler Schultag. Für meine Frau die Gelegenheit für ein Bewerbungsgespräch.

Während sie mit ihrem potenziellen neuen Chef zusammen saß, lief ich an einem der kältesten Tage des Jahres durch Emden. Bei einer anderen Unterkunft wäre ich wohl im Hotel geblieben, aber so erschien mir frieren als die bessere Alternative. Nach drei Stunde allerdings fühlte ich mich wie ein Eiswürfel.

Überhaupt nicht kalt verlief dagegen das Bewerbungsgespräch, sodass wir mittags beim Eintopf essen schon sehr positiv gestimmt waren. Nachmittags erkundeten wir dann noch zusammen Emden, kauften Tee ein und besuchen sowohl das Otto-Museum als auch die Kunsthalle. So ein volles Programm hatten wir ganz am Anfang nicht mal in Köln. Anders als Emden kannte wir Köln aber zumindest etwas. Emden sahen wir zum ersten Mal am Reformationstag — davor war es nur der letzte Halt der Bahn vorm Außenhafen und unserem Weg mit der Fähre Richtung Borkum.

Nach sehr viel Bürokratie vollendete sich dann in diesem August unser Vorhaben. Ein Neubeginn in Ostfriesland. Die spannende Zeit beginnt jetzt erst richtig.

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