Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mit der Zweitverwertung von Lizenzen lässt sich der eine oder andere Euro machen. Aus dem Videospiel Frostpunk wird jetzt ein Brettspiel.

Katze im Sack-Prinzip

Mittlerweile gehen mir viele Kickstarterprojekte aus dem Bereich Brettspiele gehörig auf den Sack. Passt insofern ganz gut, weil man oftmals die Katze im Sack kauft. Wobei, kaufen ist in dem Fall nicht richtig. Man finanziert etwas, von dem man hofft, es zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt auch in der versprochenen Form geliefert zu bekommen. Manchmal greift man dabei gehörig daneben, etwa bei „Solarius Mission“. Es kann aber auch vorkommen, dass man ein absolut geniales Spiel verpasst und hinterher zu einem viel höheren Preis mit einer viel schlechteren Ausstattung kauft.

Möglicherweise wird es auch irgendwann eine Generation Brettspieler geben, die den normalen Erwerb von Brettspielen bei einem Händler vor Ort nicht mehr kennt. Selbst die Bestellung von sofort lieferbaren Spielen wird ihnen unbekannt sein. Es wird dann nur noch über Kickstarter Neues erworben. Für mich klingt das nach einem Albtraum. Von dem möchte ich mich soweit wie möglich distanzieren, was auch einer der Gründe ist, warum mich Frostpunk kalt lässt. Aber können über 5.00 Unterstützer wirklich irren? Mittlerweile wurde bereits 630.000 € von erforderlichen 200.000 € erreicht.

Vom Videospiel Frostpunk zum Brettspiel

Zurück aber zu Frostpunk. Das Spiel kenne ich bereits von der Xbox one. Meine Frau und ich hab es ein paar Mal gespielt, als es noch nicht Civilization VI für die Xbox gab — wobei das Spiel noch ein ganz anderes Thema wäre, denn auch dazu gibt es ein Brettspiel.

Wie dem auch sei, die Atmosphäre bei Frostpunk ist grandios. Die Welt ist in einer Kältewelle untergegangen, eine Gruppe Überlebender scharrt sich um einen riesigen Generator als Energie- und Wärmequelle. Es gilt, Rohstoffe zu erschließen, den Mangel zu verwalten und die wachsende Bevölkerung der kleinen Siedlung im Zaum zu halten. Das führt mitunter zu unvermeidbaren Entscheidungen wie etwa der Legalisierung von Kinderarbeit.

Fehler im Spiel führen recht schnell zur Niederlage. Die häuften sich bei uns, sodass wir keine Lust mehr auf weitere Partien bekamen. Jetzt (also eigentlich nächstes Jahr, nur bezahlen muss man jetzt …) erscheint das Ganze als Brettspiel. Kooperativ kämpfen 1 bis 4 Spielerinnen und Spieler gegen die alle aufkommenden Widrigkeiten. Eine davon besteht darin, den bisherigen Verwaltungsaufwand selber in die Hand zu nehmen — beim Videospiel übernahm das der Computer.

Sicher, das Spiel wird mit Sicherheit nicht schlecht sein. Zudem liegen kooperative Spiele nach wie vor im Trend. Im Regal bei mir liegen aber noch eine ganze Reihe davon, die nicht ansatzweise durchgespielt sind — etwa Spirit Island und die ganzen Robinson-Crusoe-Erweiterungen.

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