Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ein nicht unwesentlich Teil seines Lebens verbringt der Mensch im Bett. Manche von uns sterben sogar darin.

Ich hab Rücken

Eigentlich bestand der Plan beim Umzug darin, die ganzen Kartons schleppen zu lassen statt selber alles zu stemmen. In Theorie und Praxis funktionierte das Ganze auch im Prinzip soweit. Wie das jedoch bei Sätzen mit „eigentlich“ ist, gibt es irgendwo einen Fallstrick. In unserem Fall bestand der aus der Problematik von zwei Räumen ohne Fußboden. In beiden Arbeitszimmer starte uns blanker Stein an. Nicht, dass wir das nicht gewusst hätten. Welche Konsequenzen das allerdings haben würde, malten wir uns vorher nicht aus.

Das Umzugsunternehmen deponierte alle Kartons und Möbel dort, wo sie hin sollten. Auch alles für die beiden Arbeitszimmer in den Arbeitszimmern. Für die Verlegung des Laminats mussten wir jedoch alles wieder selber raus räumen sowie anschließen wieder nach oben tragen. Ein Fitnessprogramm über zwei Etagen. Das machte sich dann im Rücken bemerkbar.

Obwohl wir hier im Haus gut schlafen können, bekam der Rücken im Bett keine Erholung. Nachdem meine Frau die Schuld bei der Matratze suchte, musste ich ihr widersprechen. Mein Hauptverdächtiger war unser Bett selber. Es quitschte nicht nur seit dem Umzug extrem laut, sondern wirkte wie aus der Zeit gefallen.

Kein Bett im Kornfeld

Tatsächlich hatte unsere bisherige Schlafstätte schon einige Jahre auf dem Buckel. Anfang der 1990er Jahre in Bielfeld bestand mein erstes eigenes Schlafmöbel aus einer Art Palette mit Futon drauf — in der Zeit war das absolut in, auch wenn die wenigsten mit einem Futon richtig umzugehen wussten.

Als ich meine Frau kennen lernte, beschlossen wir, diese unbequeme Ding zu ersetzen. In eine Fachgeschäft in Bielefeld entschieden wir uns für eine gute Schaumstoff Matratze und ein schwarzes Gestell mit dunkelblauen Füßen. Dazu dann wieder eine Art Palette statt eines richtigen Lattenrostes.

Lieferung und Montage waren im Preis mit inbegriffen, wobei die Montage recht fix ging. Ein Umstand, der uns auch bei den vielen Umzügen immer wieder erfreute. Auf der anderen Seite bedeutet das jedoch, dass wir genau dieses Bett aus Studienzeiten eine sehr lange Zeit in Verwendung hatten. Genauer gesagt bis gestern Morgen. Richtig gerechnet durfte es bei uns 25 Jahre alt werden.

Zurück aber zum Rücken. Die Matratze ist recht neu und gehört vor allem zu einer der Besten. Nach drei Jahren konnte uns unser Bodyguard doch nicht schon im Stich lassen. Also lag die Schuld beim alten Klappergestell. Das wurde gestern ersetzt durch ein Bett aus geölter Eiche mit richtigem Kompfortzonen-Lattenrost. Dazu ein höher „Einstieg“. Wirkt insgesamt zum ersten mal erwachsen. Im Übrigen, statt nach Kornfeld richt es im Schlafzimmer jetzt warm nach Holz.

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