Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Seit der Scheidung verbannt Jörg Denzel mit Ostfriesland eine Hass-Liebe. Obwohl diese bereits vier Jahren zurücklag, bekam er nach wie vor den Osfriesenkurier. Dazu auch noch das Inselmagazin „Borkum Aktuell“. Jedes Mal kam ihm erneut der Kaffee hoch. Tee konnte er schon lange nicht mehr sehen.

Über die offene Stelle bei der der Stadtverwaltung Emden stolperte er rein zufällig beim Frühstück. Gesucht wurde ein Sachbearbeiter für Klimaschutzmanagement im Bereich Nahmobilität. Korrekterweise natürlich auch ein „in“, verbunden mit einem Gendersternchen. Männlich, weiblich, divers. Denzel ging bei so was immer automatisch sein Ex durch den Kopf. Yoga und Globuli waren damals lediglich der Anfang gewesen.

Es endet dann in einem Selbstfindungstrip in der alten Heimat seiner Ex. Vorläufig zumindest, denn Denzel wusste nicht, was sie derzeit so trieb. Wie um eine nicht vorhandene Müdigkeit zu vertreiben, rieb er sich mit der Hand durch die Augen, bevor er sich wieder seinem Klienten zuwendet. Eine ziemlich blöde Geschichte. Für Köln aber nicht untypisch. Irgendjemand blieb beim gegenseitigen Kennen und Helfen immer auf der Strecke. Manche, weil sie einfach spaßbefreit waren. Andere, weil sie so wie dieser Breuer alles immer ganz genau machen wollten.

Dabei wäre Denzel längst arbeitslos, wenn sich jeder an Regeln und Gesetze hielt. Das konnte er sich aufgrund der Zahlungen an seine Ex auf keinen Fall leisten.

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