Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Schwimmabzeichen helfen nicht bei einem im Chaos ertrinkenden Land. Die undemokratischen Wahlen in Belarus führen zu anhaltenden Protesten.

Anhänglicher Diktator

Seit mittlerweile 26 Jahren ist Aljaksandr Lukaschenko Präsident von Belarus (Weißrussland). Er gilt als der letzte Diktator Europas und hält sich mit zunehmenden Repressalien an der Macht. Dazu gehört auch die dreiste Fälschung von Wahlergebnissen. Die letzte „Wahl“ hat bei vielen Bürgerinnen und Bürger des Landes das Fass zum Überlaufen gebracht. Sie zweifeln das veröffentlichte Wahlergebnis und den eindeutig Sieg von Lukaschenko an.

Dieser reagiert mit Polizei und Sicherheitsdienst, welche die seit Tagen demonstrierenden Menschen einschüchtern, verhaften und zum Teil auch foltern. Was man halt so als Diktator macht, wenn man seine Felle davon schwimmen sieht.

Während sich die Europäische Union im üblichen Tempo in Stellung begibt und es Protestnoten hagelt sowie Überlegungen hinsichtlich Sanktion angestellt werden, hat sich der russische Präsident Putin bereits entschieden. Er stell sich hinter Lukaschenko, auch wenn beide nicht als beste Freunde bekannt sind. Ein Lukaschenko ist ihm lieb, eine Marionette nach seinen Wünschen sogar noch lieber. Alles, um Belarus nicht an die EU zu verlieren und mit ihr dann eine weitere gemeinsame Grenze zu haben.

Insgesamt wirkt das alles wie ein gefährliches Spiel. An so einem Land wie Belarus kann sich schnell ein Konflikt entzünden, der zu einem Flächenbrand führen würde.

Seltenheitswert bei Schwimmabzeichen

Von der Außenpolitik zu einem ganz anderen Thema — die typische Wiesenmischung hier im Blog. Während ein Land im Chaos ertrinkt, geht es ganz konkret um das Ertrinken im Wasser. Genauer gesagt um die fehlenden Schwimmkenntnisse sowie die klassischen Schwimmabzeichen. In der Süddeutschen Zeitung gibt es einen lesenswerten Artikel zum Thema Schwimmen. Die Einschnitte durch die Corona-Krise trifft auch Schwimmkurse. Dies führt dann zu einem Anstieg bei denjenigen in Deutschland, die nicht schwimmen können.

Bereits einer der ersten Sätze im Artikel erschreckt mich. „Deutschland sei ohnehin schon das Land der Nichtschwimmer“, äußert sich der Schwimmlehrer Alexander Gallitz. Uff, das ist nicht gut. Schwimmen halte ich für ziemlich wichtig. Gut, die meisten von uns leben nicht in Küstennahe, auch nicht im Einflussgebiet von Bade- und Baggerseen. Zudem kommt niemand auf die Idee, in Flüssen baden zu gehen, etwa im Rhein. Falsch gedacht, Deutschland hat mehr Möglichkeiten zu ertrinken, als einem spontan einfallen — selbst wenn die meisten keine Schiffsreise unternehmen und dort beim Kentern des Schiffs im Wasser überleben müssten (wobei schwimmen hier in der Regel nicht viel hilft).

Meine Kindheit und Jugend war geprägt vom Schwimmen. Selbstverständlich gehörte der Erwerb der Schwimmabzeichen zum Schulprogramm. An Seepferdchen kann ich mich zwar nicht erinnern, aber die Schwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold erwarb ich. Das später DLRG-Bronze an mir vorbeiging, hatte andere Gründe. Die praktische Prüfung hatte ich bereits bestanden, bei der theoretischen machte ich einen Rückzieher, um das Abzeichen nicht zu bekommen. Mir gefiel der Gedanke damals nicht, am Auesee Wache zu schieben, damit dort niemand ertrinkt.

Abseits der Schwimmabzeichen geht es in dem Artikel auch um die mögliche Angst von Kindern vor Wasser. Fällt mir schwer, so was nachvollziehen zu können. Wasser bedeutet Freiheit. Ich für meinen Teil freue mich daher auch auf viele Möglichkeiten, künftig in der Nordsee schwimmen zu können (das löst meine Aversion gegen Schwimmbäder). Zumindest, wenn nicht vorher Lukaschenko und Putin die Welt in Brand gesteckt haben.

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