Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Stadtplanung für die Hose

Für viele Architekten mag der typische Stiel vorn Reihenhäusern spießig sein. Tatsächlich orientiert sich diese Form der Wohnraumgestaltung an den Bedürfnissen der Menschen.

Seit der Entstehung größerer Siedlungsflächen beschäftigen sich Menschen mit dem Thema Stadtplanung. Es ist ein weites Feld für immer neue Fehler.

Klein zu Groß

Eines vorweg, ich bin kein Architekt, sondern Laie. Ich stelle mir auch nirgends Modell hin um träume vom Umbau einer ganzen Stadt unter neuen Namen. Als Mensch lebe und lebte ich jedoch in Städten und haben eine eigene Meinung dazu. Insbesondere was das Thema Stadtplanung angeht. Große Visionen sind nett, aber letztlich sind es Menschen wie du und ich, die in Städten nicht nur leben, sondern sich auch wohlfühlen wollen.

Fangen wir aber klein an, mit dem eigenen Umfeld. Hier kann es natürlich sein, dass meine Sichtweise irgendwo in den 1980er-Jahren hängen geblieben ist. Ist dann halt so. Im Lauf der Jahre habe ich in vielen Wohnung gelebt. Zum Glück eigentlich immer in solchen mit einer Wohnküche. Unter eine Wohnküche verstehe ich einen Raum mit Tür(!), der nicht nur die Küche umfasst, sondern auch gemütlich Platz für mindestens vier Personen bietet. Mir gefällt das so ziemlich gut. Was ich nicht mag, ist eine Wohnung im Loftstyle. Räume, bei denen Küche, Esszimmer und Wohnzimmer sich eine Fläche teilen. Mag sein, dass es modern ist. Ich finde es ungemütlich und vor allem unpraktisch. Es scheint aber Teil einer geheimen Stadtplanung zu sein, vermehrt solche Wohnung auf den Markt zu werfen. Dabei ist es völlig unerheblich, ob man Köln oder etwa Emden betrachtet.

Klassische Aufteilung im Reihenhaus

Klassische Aufteilung im Reihenhaus

Fehler in der Stadtplanung

Eine der Wohnung, die wir uns in Emden vor ein paar Wochen angesehen haben, hatte genau diesen merkwürdigen Loftstyle. Der Effekt dabei wäre für uns gewesen: auf mehr Wohnfläche deutlich weniger unterbringen zu können. Was hat das mit Stadtplanung zu tun? Nun, das ehemalige Kasernen-Gelände selber bekommt ganz viele solcher Wohneinheiten, längst ist nicht die letzte Bauphase abgeschlossen.

Vor Ort hatte ich den Eindruck, die Architektur geht komplett an den Menschen vorbei. Bei einigen Neubauten ließ sich auch schwer sagen, ob man nun in Emden oder Köln ist. Bis auf Details eine identische Bauweise. Was sagen die Menschen dazu? Nun, die von uns besichtigte Wohnung ist immer noch frei, dazu kommen noch zwei weitere.

Das Ganze geht auch noch weiter, denn Emden hat Bauprojekte, die mich stark an Köln erinnern. Zumindest erinnert mich das ganze Konzept von Speicher 60 an die Fehler in Architektur und Stadtplanung, wie ich sie bisher aus Köln kenne. Was an Wohnungen entsteht, hat Loft-Charakter.

Es scheint sich in den Städten bei den für die Stadtplanung zuständigen Menschen herumgesprochen zu haben, dass sich umgebaute Industrieobjekte für viel Geld verkaufen lassen. Das hat erhebliche Konsequenzen für den Wohnungsmarkt. Beängstigend, wenn solche Trend von Großstädten auf kleine Städte überschwappen.

Autofreie Kopiervorlage

Heute Morgen las ich dann auf der Website der Emder Zeitung etwas zu den Plänen für as ehemalige Ültje-Gelände. In weiten Teilen soll dort jetzt ein autofreies Quartier entstehen. Wie gut so was funktioniert, könnte ich bei Bedarf nach acht Jahren wohnen und leben in einer autofreien Siedlung in Köln berichten.

Mit Sicherheit werd der neue Wohnraum nicht für Peanuts zu haben sein.

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