Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Corona-Warn-App

Besser spät als garnicht. Jeder weitere Maßnahme zur Eindämmung des Corona-Virus ist hilfreich.

Die Corona-Warn-App ist ein wichtiger Baustein zur Eindämmung der Infektion. Sie profitiert von einer möglichst weiter verbreiteten Installation.

Hast du es drauf?

Seit heute ist die offizielle Corona-Warn-App der Bundesregierung für Android und iOS verfügbar. Ob man sich die auf sein Smartphone installieren sollte oder eher nicht, ist eigentlich keine Frage. Sondern eher, ob man es drauf hat. Ob man in der Lage ist, etwas weiter über den eigenen Horizont zu schauen. Den gesamten Mist an Verschwörungstheorien kann man getrost entsorgen. Insbesondere solche Bedenkenträger, die ihre Ängste bei Facebook posten, kann ich einfach nicht ernst nehmen.

Die Corona-Warn-App ist ein wichtiger Baustein zur Eindämmung. Man kann eine Menge kritisieren, aber dazu später mehr. Erst mal geht es darum, was die App eigentlich kann und soll. Am besten drücke ich es mit eigene Worten aus, auch wenn möglicherweise das eine oder andere technische Detail nicht ganz korrekt ist.

Über eine bestehende Bluetooth-Verbindung erkennt die App andere Geräte, auf denen ebenfalls die App läuft. Dabei hat die App jedem Nutzer eine anonyme Kennung zugewiesen, die auch in regelmäßigen Abständen erneuert wird. Sofern sich jemand infiziert hat und das auch der App mitteilt, werden andere Menschen über eine mögliche Infektion informiert. Dazu müssen sie ebenfalls die App auf ihrem Smartphone installiert haben und sich damit in Bluetooth-Reichweite des Infizierten befunden haben. Genauer, man muss sich in einem Abstand von weniger als zwei Metern mehr als 15 Minuten aufgehalten haben. Sinnvoll ist die App nur, wenn sie von möglichst vielen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger installiert wird. Experten sprechen von mindestens 15 Prozent der Gesamtbevölkerung, damit eine Wirkung messbar ist. Im Idealfall sollten es über 60 Prozent sein.

Gemeinsam ans Ziel

Gemeinsam ans Ziel

Fragen zur Corona-Warn-App

Datenschutz wird bei der Corona-Warn-App großgeschrieben. Sogar verdammt groß, wenn man Dienste wie Facebook, Twitter und all das Zeug betrachtet, was viele wie selbstendlich nutzen. Hier gilt nach wie vor: Wenn etwas kostenlos und frei verfügbar ist, ist man möglicherweise selber das Produkt.

Jedenfalls, die Daten in der App werden vollständig anonymisiert gesamt, der Quellcode liegt offen und sogar der Chaos Computer Club lobt die Warn-App. Ja, man muss natürlich ein Smartphone. Sogar ein neueres mit aktuellem Betriebssystem. Selber konnte ich die App auch erst nach einem Update von iOS installieren. Nicht jeder hat ein aktuelles Smartphone. Die Verbreitung dürfte aber selbst in untereren Einkommensschichten ausreichend sein.

Als weiterer Baustein ergänzt die Corona-Warn-App Abstands- und Hygieneregeln so wie Masken zur Bedeckung von Mund und Nase(!). Sie ersetzt die bisherigen Verhaltensregeln nicht.

Was mir gefällt, ist die enorme Transparenz, die man auch auf der Seite mit den häufig gestellte Fragen erkennen kann. Was mir dagegen weniger gefällt, begrüßt dagegen der Verbraucherzentralen Bundesverband. Die Installation der App ist freiwillig. Ihre Nutzung darf nicht Zutrittsvoraussetzung in Geschäften, Restaurants oder öffentlichen Einrichtungen sein. Genau das fände ich persönlich aber besser. Aber ich bin schließlich auch ein Befürworter der Impfpflicht.

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