Von allen guten und bösen Geistern verlassen

S-Bahn ohne Masken

Die Einhaltung der Maskenpflicht scheint in Köln kaum kontrolliert zu werden. Ein Trauerspiel.

Masken werden in Köln vornehmlich zu Karneval getragen. In der S-Bahn dagegen scheint man es nicht ganz ernst zu nehmen mit der Bedeckung von Mund und Nase.

Begegnungen der dritten Art

In den Wochen, Monaten, habe ich es komplett vermieden, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Möglich war das aufgrund einer ganzen Reihe von Faktoren. Zur Arbeit ging ich ins Home­of­fice, für den wöchentlichen Einkauf liegt alles fußläufig gut erreichbar. Für den Rest gibt es das Internet. Natürlich bedeutet mein Verzicht auch einen Verlust. Fehlende Mobilität wirkte sich vor allem auf eine Lieblingsbeschäftigung meiner Frau und mir aus. Wandern gehen ist ohne Bahnbenutzung schlichtweg nicht möglich. Das nähere, erreichbare Umfeld kennen wir inzwischen gut, es gibt sogar ein paar fast ungedeckte grüne Inseln in Köln.

Dass der Tag irgendwann kommen würde, an dem ich trotz andauernder Corona-Krise in eine Bahn beziehungsweise S-Bahn steigen würde, ließ sich absehen. Auch wenn man den Zeitpunkt gut hinauszögern kann, eines Tages wird er sich nicht vermeiden lassen. Gestern war dieser Tag. Ein Termin in der Innenstadt von Köln, eigentlich gut zu erreichen zu Fuß. Allerdings wäre ich dort trotz Regenschirm erbärmlich nass angekommen. Also entschied ich mich für das Übel S-Bahn. Zwei Stationen, das würde schon irgendwie klappen.

Keine Kontrollen im Kölner Bahnhof

Keine Kontrollen im Kölner Bahnhof

Keine Kontrolle in der S-Bahn

Sagen wir mal so. Ans Ziel angekommen bin ich. Ob gesund und unbeschadet, wird sich jedoch erst später zeigen. In in nächster Zeit noch mal brauche ich keine weitere Benutzung einer S-Bahn. Aus diesem Grund bin ich zurück dann gelaufen. Dank Regenpause blieb ich trocken, aber selbst wenn es Hunde und Katzen geregnet hätte, wäre es mir egal gewesen.

Es fing bereits an auf dem S-Bahnsteig in Köln-Nippes. Ein Außerirdischer mit Maske (ich), alle anderen hatten keine auf. Einige trugen die Mund-Nase-Bedeckung am Handgelenk, andere in der Hosentasche oder im Rucksack. Herausgeholt wurde der Mundschutz erst kurz, bevor die S-Bahn eintraf.

In der Bahn selber hielt sich eine ältere Frau kurz ihren Schal vor den Mund, als neue Fahrgäste zustiegen. Viel der Fahrgäste hatten zwar einen Mundschutz, der aber die Nase frei ließ. Einer hatte sogar die Hand auf der Maske — man kennt diese nachdenkliche Geste. Die vorläufige Krönung war dann ein Mann, der am Hansaring einstieg und sich erst in der Bahn sein Halstuch vor den Mund band.

Der absolute Schock traf mich dann im Kölner Hauptbahnhof. Viele, die ausstiegen, zogen ihre Masken runter. Im Bahnhof selber waren gefühlt über 70 Prozent der Menschen ohne Masken unterwegs. Liebe Bahn, das ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder? Weder für das Verhalten noch für die fehlenden Kontrollen habe ich auch nur ansatzweise Verständnis.

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