Von allen guten und bösen Geistern verlassen

12 Monkeys als Serie

Zeitreisen sind ein probates Mittel, genau die Version der Zeit selber zu schaffen, die man eigentlich verhindern wollte.

Neuverfilmungen geben nicht ohne Grund berechtigten Anlass zur Sorge. Aus dem Film 12 Monkeys wurde dann auch noch ausgerechnet eine Serie gemacht.

Irgendwas mit Zeitreisen

Das Genre Science-Fiction und Zeitreise kommt bei meiner Frau und mir eigentlich ganz gut an. Zumindest dann, wenn es kein Horror Science-Fiction ist wie etwas „Event Horizon“. Wir mögen „Matrix“ (bitte ohne Teil 2 und 3) genau so wie Star Trek und Star Wars — auch hier wieder mit Einschränkungen hinsichtlich bestimmter Teile und Fortsetzungen. Überraschenderweise halten wir die Neuverfilmung von Stark Trek mit Chris Pine als James T. Kirk für deutlich besser als das Original. Das wäre eigentlich bereits ein Gegenbeweis für die einleitende Behauptung. Wobei Ausnahmen im Grund lediglich die Regel bestätigen.

Einwand dazu: Die Fortsetzung von Blade Runner ist auch ziemlich genial. Was man vom ersten Versuch einer Neuverfilmung vom Wüstenplanet nicht sagen kann. Aber hier besteht noch Hoffnung beim Morgengrauen des dritten Tages, denn es soll ja eine weitere Neuverfilmung kommen.

Wagen wir nun den Sprung zur Zeitreise. Vor langer Zeit sah ich den Film „Die Zeitmaschine“ aus dem Jahr 1960. Er basiert auf einem Roman von H. G. Wells und erschien erstmalig 1895. Die Morlocks hinterließen einen nachhaltigen Eindruck auf mich. Die gesamte Handlung erfasste ich damals als Kind noch nicht.

Weniger beeindruckend fand ich dagegen die Neuverfilmung „The Time Machine“ von 2002. Sie kommt bei Weitem nicht an das Original. Damit kommen wir dann endlich zu den 12 Monkeys.

Der Zeuge hat gesprochen

Der Zeuge hat gesprochen

Die Serie 12 Monkeys

In Köln wäre es ja aus Gründen 11 Affen — aber das tut hier nichts zur Sache. Der Film von 1995 mit Bruce Willis und Brad Pitt in den Hauptrollen gefiel damals sowohl meiner Frau und mir. Ich müsste in der Zeit zurückspringen um sagen zu können, wie oft wir ihn gesehen haben. Mitgezählt habe ich nämlich nicht. Die Handlung kann man gut zusammengefasst bei Wikipedia nachlesen. Grob gesagt geht es in der Zukunft darum, den Ausbruch einer Pandemie weite Teile der Menschheit auslöschte durch Zeitreisen zu verhindern. Böser Spoiler: Wirklich geklappt hat das im Film dann nicht.

Als wir bei Amazon prime über die Serie 12 Monkeys stolperten, überwog die Skepsis. Bis wir dann nach Ostern einfach mal reinschauten. Am vergangenen Wochenende waren wir dann endlich mit allen vier Staffeln durch. Ja, wir haben uns getäuscht. Die 12 Monkeys als Serie sind ziemlich gut. Die erste Staffel orientiert sich inhaltlich noch stark am Film, zeigt aber schon Ansätze der Eigenständigkeit. Je weiter die Serie voranschreitet, desto besser wird sie. Die Figuren sind dreidimensional, entwickeln sich und sterben manchmal sogar — was aber bei Zeitreisen nicht wirklich ein Problem ist.

Die Handlung nimmt immer wieder neue Wendungen, man ahnt als Zuschauer nie etwas voraus. Persönlich finde ich so was ja besonders angenehm, denn nichts ödet mich mehr als Film und Serien, bei denen alles vorhersehbar ist.

Starke Figuren in der Serie

Ein riesiges Plus der Serie 12 Monkeys ist auch die Art und Weise, wie der Handlungsverlauf aufgebaut ist. Häufig wird etwas als Nebensache eingeführt, um Folgen und sogar Staffeln später zu einem wichtigen Detail zu werden. Die Stimmigkeit und Logik überzeugt mich. Man glaubt der Serie anzumerken, dass die Macher wussten, zu welchem Ende sie hin wollten.

Eine gute Handlung kann man dennoch mit schlechten Darsteller vergeigen. Die Gefahr existiert jedoch nicht bei 12 Monkeys. Nicht nur sind auch die Nebenrollen gut besetzt, man merkt auch den Schauspielern an, dass sie wohl Spaß am Set hatten. Auch in der deutschen Synchronfassung sind die Sprüche der Figur Jennifer Goines inklusive Anspielungen super. Die beste Folge ist im Übrigen diejenige, bei der man sich fast in einem Film von Tarantino wähnt. Zur Folge „Die Glocke“ kann man nur eins sagen: I’m Not Here For Your Entertainment

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