Die Behelfsbedeckungen für Mund und Nase haben zu einer Goldgräberstimmung im Handel geführt. Gewinner gibt es offensichtlich in jeder Krise.
Maske auf beim Warenkauf
Seit dem 27. April gibt es bundesweit eine Maskenpflicht in Teilen der Öffentlichkeit. So sind Bedeckungen für Mund und Nase etwas bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkauf zu tragen. Erlaubt ist dabei alles, was bedeckt. Also neben genähten Behelfsmasken auch Tücher und Schals. Echte Schutzbedeckung ist nicht vorgeschrieben und ist nach wie vor auch schwerer zu bekommen. Während eine (hoffentlich) Minderheit auf sogenannten „Hygienedemos“ die Maßnahmen und da tragen von Masken grundsätzlich ablehnen, hält sich der größere Teil der Bevölkerung an die Vorschriften. Allerdings stößt man dabei auf zwei Punkte, die hinsichtlich der Masken relevant sind.
Primär ist das die Frage, welchen Schutz die Masken bieten. Vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt es dazu eine Einteilung in drei Kategorien: „Community-Masken“, „ medizinische Gesichtsmasken“ und „ filtrierende Halbmasken“. Unter die Kategorie 1, „Community-Masken“, fallen die ganzen selbst genähten Stoffteile und Masken, die zu sehr eigenartigen Preisen verkauft werden — bereits hier gibt es offensichtlich eine enorme Goldgräberstimmung. Die Schutzwirkung der Masken ist für den Träger nicht vorhanden, für andere eher gering. Sie dienen überwiegend dazu, für Social Distance zu sensibilisieren, wie es heißt.
Masken der Kategorie 2 schützen dagegen nicht den Träger, sondern seine Umwelt (Fremdschutz). Für sie gibt es eine Zertifizierung und sich dürfen sich als medizinische Produkt bezeichnen.
In die Kategorie 3 fallen die Masken, die vornehmlich den Träger schützen. Auch für sie gibt es eine Zertifizierung. Eine genau Beschreibung im Umgang mit allen Typen findet sich auf der Website des BfArM.
Händler in Goldgräberstimmung
Kommen wir von der Frage der Schutzwirkung zur Verfügbarkeit und vor allem zu den Preisen. Schnell wird hier nämlich deutlich, wie sich so manche in der Krise eine goldene Nase verdient. Eine Goldgräberstimmung ist mit dem Virus ausgebrochen, die einige durchaus zu nutzen wissen.
Meine Frau und ich haben mangels Talent keine Masken selber genäht, sondern uns welche der Kategorie 1 gekauft— Tage, bevor das verpflichtende Tragen diskutiert wurde. Bezahlt haben wir pro Maske 15 Euro. Ein Stück Stoff, etwas Gummiband. Bei einem Händler in Köln wurde das vor einer Woche dann in ähnlicher Form für 18 Euro angeboten. Immerhin, die Masken lassen sich waschen und mehrfach verwende. An diversen Kiosken in Köln, bei Juwelieren auf der Neusser Straße in Nippes und anderswo werden nämlich Einwegmasken für 2,50 Euro oder mehr verkauft. Dass die Masken dann mehrfach getragen werden, ist ein anderes Thema.
Zurück zur Goldgräberstimmung. Einem ostfriesischen Händler ging bei dem Thema, wie er selber schreibt „die Hutschnur hoch“. Michael Heinen hält die Preise der Masken für überzogen. Allerdings belässt er es nicht nur bei Worten, sondern wurde selber aktiv. Über seinen Shop kann Masken gekauft werden. Zu wirklich vernünftigen Preisen, wie ich finde. Jeder kann dabei selber entscheiden, welchen Typus er benötigt.