Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Veranstaltung bei zunehmender Ausbreitung des Corona-Virus sind ein Risiko. Der bisherige Kurs bei der Spiel Doch! in Duisburg ist daher befremdlich.

Einschläge kommen näher

Das Corona-Virus breitet sich weiter aus. Mittlerweile wurde ganz Italien zur Sperrzone erklärt. Das hat weitreichende Auswirkung auf das Leben der Menschen dort. Definitiv wird es auch wirtschaftliche Folgen haben, aber an erster Stelle sollte immer der Schutz menschlichen Lebens stehen.

Während ich in den letzten Tagen ziemlich gelassen war und mich auch angesichts ausverkaufter Küchenrolle über hamsternde Mitmenschen lustig gemacht habe, ändert sich zur Zeit meine Sichtweise. Die Einschläge sind spürbar näher gekommen. Hier in Nippes gab es bereits den ersten Fall, die Grundschule Bülowstraße wurde geschlossen. Aktuelle geht man von 33 Fällen in Köln aus.

Während andere Länder ziemlich entschlossen handeln, gibt es in Deutschland zur Zeit redlich Empfehlungen. Hier ist zu befürchten, dass sich dieser Woche eher laxe Umgang rächen wird. Man möchte die Menschen nicht verunsichern, Bundesligaspiele sind auch wichtig, Panikmache soll vermieden werden— ein Stück weit klingt das auch nach Vogel-Strauß Politik. Das Problem solange ignorieren, bis es vorbei ist. Im Fall des Corona-Virus ist das keine gute Idee.

Statt Empfehlungen über einen privaten Twitter-Account abzugeben, müsste Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sehr deutlich Position beziehen. Ebenso die gesamte Bundesregierung. Es wäre auch ein klares Signal für Veranstalter, die nur sehr zögerlich eine Absage in Erwägung ziehen. Ein erschreckendes Beispiel dafür ist die Unbekümmertheit im Vorfeld der Spiel Doch! in Duisburg.

Vorbereitung für die Spiel Doch!

Vorbereitung für die Spiel Doch!

Gefahrenquelle Spiel Doch!

Die Messe Spiel Doch! soll nach bisherigen Plänen vom 27.03 bis 29.03. in Duisburg stattfinden. Das bis dahin der Corona-Virus verschwunden sein wird, es unwahrscheinlich. In Österreich und Italien wurden bereits größere Veranstaltungen verboten. Nicht aber in Deutschland.

Seitens des Veranstalters der Spiel Doch! heisst es lapidar auf der Website:

Die SPIEL DOCH! ist eine nationale Veranstaltung mit regionalem Schwerpunkt und es gibt keine Teilnahme von Ausstellern aus aktuellen Risikogebieten. Ebenso sind keine Besucher aus Risikogebieten zu erwarten.

Ernsthaft? So eine Aussage ist nicht mal mehr naiv, sondern fahrlässig. Die Spiel Doch! soll in Duisburg stattfinden. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den bisher meisten Infizierten. Die Messe hatte ihn vergangen Jahr 14.000 Besucher. Die Gegebenheiten sind ideal für die Verbreitung des Virus. Es ist eine Messe zum mitspielen. Man sitzt mit anderen, teils fremden Menschen gemeinsam dicht gedrängt um einen Spieltisch für längere Zeit. Man fasst Spielmaterial an, welches andere bereits in der Hand hatten.

Ich für meinen Teil werde lieber auf den Besuch verzichten, als mich und andere unnötig einem Risiko auszusetzen.

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