Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Amazon-Komnzernchef Jeff Bezos wurde Opfer eines saudischen Hackerangriffs. Statt Schadenfreude ist Besorgnis angebracht.

Geld schützt nicht

Der mittlerweile wieder nur zweit reichste Mann der Welt, Jeff Bezos, wurde Opfer eines Hackerangriffs auf seinem privaten Handy. Darauf gespeicherte Daten waren somit nicht mehr privat. Natürlich ist Bezos für viele von uns kein Held. Als Gründer und Chef von Amazon steht er für viele eher auf der dunklen Seite der Macht. In der Ausgabe 01/2020 von Cicero gab es einen lesenswerten Artikel über Bezos. Sein Werdegang wurde genauso durchleuchtet wie seine langfristigen Ziele. Der Mann fühlt sich für Höheres berufen. Er ist nicht nur ein sehr großer Fan von Star Trek, sonder hegt auch selber ganz konkrete Weltraumpläne. Fest glaubt er an die Kolonialisierung des Weltraums und versucht unter Einsatz seiner Mittel, dieses Projekt voranzutreiben.

Das macht Bezos zu einer interessanten Persönlichkeit und gleichzeitig ein Beleg dafür, wie falsch man oft mit einem schwarz-weiß denken liegen kann. Der Firmengründer von Amazon erinnert dabei ein wenig an Mephistopheles in Goethes Faust:

Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Allerdings wohl eher mit umgekehrten Vorzeichen. Wie dem auch sei, seine Absichten und sein Reichtum haben ihn nicht vor Angriff auf seinen persönlichen Daten schützen können.

Bezos private Daten geleakt

Sicher vor Hackerangriffen

Donald Trump, die Saudis und Bezos

Soweit aktuell bekannt ist, wurde das Handy von Bezos 2018 durch ein Malware-Video gehackt worden sein. Angeblich verantwortlich dafür sei der er saudische Kronprinz Muhammad bin Salman. Den traf Bezos bei einer Veranstaltung, was zum Austausch von Whatsapp-Nachricht führte. Eine davon enthielt das Video.
Man muss keine wilden Verschwörungstheorien heranziehen, um eine wüste Geschichte in dem Vorgang zu erkennen. Im Oktober 2018 wurde im saudischen Konsulat in Istanbul der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi ermordet. Eine gezielte Tötung auf Geheiß Saudiarabiens. Dahinter soll Kronprinz Muhammad bin Salman stecken.

Khashoggi hat als Journalist für die Washington Post gearbeitet und eine Reihe von kritischen Artikel für die Zeitung geschrieben. Die Washington Post wiederum gehört seit 2013 Jeff Bezos. Das führte 2018 zu einer heimlichen Kampagne gegen ihn und Amazon.

Zufälligerweise versteht sich US-Präsident Donald Trump recht gut mit seinen saudischen Kumpeln. Dagegen hasst Trump die Washington Post und deren Besitzer, welche seine Politik kritisieren. Die guten Beziehungen von Trump zu den den Saudis würde wiederum erklären, wie intime Privatfotos und Textnachrichten 2019 an das Boulevardmagazin National Enquirer gelangten — welches wiederum Trump nahesteht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner