Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zur Bekämpfung des Klimawandels gilt manchen Climate Engineering als Allheilmittel. Dabei stehen solche Ansätze redlich für eine Verzögerung.

CO2 technisch reduzieren

Im Wissensteil der Süddeutschen Zeitung von diesem Wochenende gibt es einen großen Artikel zum Thema Climate Engineering. Fremdwörter sind immer dann praktisch, wenn man erst mal die nüchterne Wahrheit schöner verpacken will. Hinter dem sogenannten Climate Engineering steckt nichts anders als die Manipulation des Klimas durch Menschenhand. Jetzt könnte man natürlich oberschlau einwenden, dass dies ja bereits im negativen Sinne bereits lange Zeit erfolgt und keines eigenen Wissenschaftszweig bedarf.

Der Mensch ist von Geburt aus quasi ein natürliches Experte, wenn es um die Ruinieren seiner Umwelt geht. Das wussten sogar schon die Omas. Wie dem auch sei, im SZ-Artikel ging es darum, mit Hilfe von Climate Engineering den Klimawandel zu verzögern. Eine der favorisierten Lösung besteht darin, CO2 unterirdisch einzulagern. In der Richtlinie 2009/31/EG des Europäischen Parlaments des EU-Rates aus dem Jahr 2009 werden die Mitgliedsländer verpflichtet, die geologische Speicherung von Kohlendioxid voranzutreiben. Näheres dazu kann man unter anderem beim Bundesumweltministerium nachlesen.

Sehr vereinfacht gesagt werden dazu unterirdische Hohlräume (die etwa durch den Abbau von Erdgas entstanden sind) mit CO2 aufgefüllt. Dadurch verspricht man sich eine Bremsung des Klimawandels, weil das CO2 in der Luft reduziert wird. Rein zufällig hört sich das Ganze wie ein Taschenspielertrick an.

Climate Engineering für Anfänger

Opfer von Climate Engineering

Unfug Climate Engineering

Beim Climate Engineering, genauer gesagt bei der geologischen Speicherung, soll es sich laut Experten, wie etwa dem Chemiker und Geologe Klaus Wallmann, zu folge um eine überwiegend risikofrei Technik handeln. Diese sei, so Wallmann gegenüber der SZ, überhaupt nicht vergleichbar mit Atommüll und dessen Gefahren.

Nun, die Harmlosigkeit von Atommüll haben Wissenschaftler einige Jahrzehnte zuvor auch propagiert. Aber lassen wir das einfach mal so stehen. Der eigentliche Unfug an der geologischen Speicherung zeigt sich an anderer Stelle. Es handelt sich dabei um eine Abwandlung des Sankt-Florians-Prinzips. Man verlagert ein aktuelles Problem einfach in die Zukunft. Und in der Hinsicht hat die CO2-Speicherung eine ganze Menge gemeinsam mit Atommüll.

Abgesehen davon ist es keine Lösung von Problemen, sondern ein Versuch der Beseitigung von Symptomen. Man will sich so etwas mehr Zeit erkaufen — als ob das zu einer Änderung der menschlichen Verhaltensweisen führen würde. Denn die sind das eigentliche Problem beim Klimawandel.

Selbst die glühensten Verfechter von Climate Engineering müssen eingestehen, dass sich dabei redlich um eine Notlösung handelt. Eine Art schlecht sitzendes Pflaster. Im SZ-Artikel kommt dann noch eine andere, nachhaltigere Lösung zur Sprache: Die Wiederaufforstung und Speicherung von CO2 in Bäumen. Diese scheitert allerdings am immer größeren Flächenverbrauch durch das weitere Ansteigen der Weltbevölkerung.

Damit gibt es aber eine einfache, völlig logische Lösung des Problems. Neben der angesprochenen Aufforstung müsste man über weltweite Geburtenkontrolle sprechen. Das, und nur das, ist die einzige vernünftige und nachhaltige Lösung für eine ganze Reihe von Menschen gemachte Probleme.

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