Von allen guten und bösen Geistern verlassen

An manchen Tagen im Leben bleibt einem nicht nur sprichwörtlich die Luft weg. Die Grüneren wollen tatsächlich das Heizen mit Holz fördern.

Atemberaubender Luxus

Unter dem Slogan „Sonne statt Öl“ gibt einen interessanten, ja atemberaubender Beschluss der Grünen Fraktion im Bundestag. In einem Austauschprogramm für Eigentümerinnen und Eigentümer sollen durch finanzielle Förderung Ölheizungen ersetzt werden. Hört sich prinzipiell vernünftig an, denn gerade alte Modell gelten nicht als besonders klimafreundlich. Diese Dinger gegen eine moderne Heizung zu tauschen, klingt an sich vernünftig. Zumindest solange, bis man den vollständigen Absatz liest:

Austauschprogramm „Sonne statt Öl“: Ein Förderprogramm für den Tausch der Ölheizung gegen eine moderne Heizung mit Sonnenwärme, Wärmepumpe oder Holz.
Quelle: Fraktionsbeschluss vom 6. September

Im selben Beschluss wendet man sich im Übrigen gegen die Abholzung von Wäldern und den steigenden Fleischkonsum. Also mit anderen Worten, das Holz zum Heizen fällt wie Mana vom Himmel.
Persönlich habe ich da eine leicht andere Meinung zu. Für mich ist Heizen mit Öl natürlich keine tolle Sache. Aber Heizen mit Holz macht es nicht besser, egal wie modern die Heizung auch sein mag. Seit ein paar Tagen wird mir auch wieder besonders deutlich, warum mich dieser nachwachsende Brennstoff auf die Palme treibt.

Grüne heizen mit Holz

Atemberaubende Ideen der Grünen

Kölner heizen mit Holz

Der Oktober brachte einen spürbaren Temperatursturz mit sich. Das Wochenende glänzte im Dauerregen. Alles halb so wild, wenn man es sich drinnen gemütlich machen kann. Hier in der Siedlung, mit einer besondere hohen Konzentration an Grünen-Wähler, ist das kein Problem mit der warmen Wohnung. Den Regler aufdrehen und es wird warm. Dank Fußbodenheizung in vielen der Häuser hier so gar angenehm warm für die Füße.

Auch wir haben hier im Haus eine Fußbodenheizung. Und Nachbarn, die einen Holzkamin haben. Der ist zur Zeit wieder im Betrieb. Sieht ja auch ganz schön aus. Nur haben meine Frau und ich den Geruch von verbrannten Holz in der Wohnung. Es sieht schön durch die Fenster, auch nachts. Rauch im Schlafzimmer ist besonders spannend. Ich stehe dabei dann sofort senkrecht im Bett.

Dagegen machen kann man offensichtlich nichts, scheint alles legal zu sein. Der Schornsteinfeger kontrolliert ja auch nur den Kamin und die Einhaltung der technischen Parameter. Das statt einer gelegentlichen Nutzung das Heizen mit Holz zum Dauerzustand wird, merkt man an der schwindenden Luftqualität im Herbst und Winter hier in der autofreien Siedlung. Juckt aber keinen in Köln.

Die Idee, Öl durch die Verbrennung von toten Bäumen zu ersetzen, halte ich für grobem Unfug. Den Wählerinnen und Wählern hier in der Siedlung wird es aber wohl gefallen — obwohl sie keine Ölheizung haben.

2 Kommentare

  1. Der Vergleich hinkt natürlich etwas. Eine Heizung die Holz als Brennstoff verwendet, verbrennt das Holz natürlich wesentlich effektiver als ein Kamin im Wohnzimmer. In der Regel werden da auch Pallets verbrannt die eben genau für diesen Einsatz optimiert sind.

    Kaminöfen in Wohnzimmer stinken meißt deswegen weil der Betreiber das falsche Holz oder nasses Holz verbrennt oder den Ofen nicht richtig einstellt. Und da Öl-Heizungen oft dort im Einsatz sind, wo es kein GAS-Anschluss gibt, der Brennstoff also angeliefert werden muss, ist für diese Standorte Holz eine gar nicht so schlechte Alternative.

    Alle anderen Optionen ein Haus aufzuheizen sind zum Nachrüsten eher schlecht gedacht. Erdwärme erfordert umfangreiche Erdarbeiten. Solaranlagen erfodern unter unständen große Umbauarbeiten im Haus, wenn die Heizung z.b. bisher im Keller betrieben wurde. Viel Arbeit = hohe Kosten = wenig akzeptanz.

    Und den Gesichtspunkten scheint mir die initiative zwar nicht die Heilung zu sein, aber so ein bißchen wie HIV Positiv ohne Ausbruch der Krankheit…..

    1. Nur sind die Pellet keine Lösung, sondern nur Teil eines neuen Problems. Durch ihre Verbrennung entsteht Feinstaub — und davon gibt es gerade in Städten wie Köln bekanntlich nicht gerade wenig. Ein weiterer Punkt: Die Nachfrage ist mittlerweile größer als das Angebot an Pellets aus heimischen Holzabfällen. Daher wird aus dem Ausland importiert, unter anderem massiv aus Kanada. Für die Herstellung dort werden nicht ausschließlich Holzabfälle verwendet, sondern gesunde Bäume abgeholzt.

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