Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Gewitzt, schlau, vorlaut oder bärenstark. Manche Helden der Kindheit sind sogar alles zusammen. Aber auch Pipi Langstrumpf wird älter.

Wie es früher manchmal war

In der Süddeutschen Zeitung steht heute ein Artikel über die Helden der Kindheit, genauer gesagt über „Fünf Freunde“ von Enid Blyton. Ein ziemlich kurioser Artikel, aber bevor ich dazu etwas sagen, möchte ich mich erst mal an meine eigenen Helden der Kindheit erinnern. Ganz so einfach ist das nämlich nicht. Insbesondere dann, wenn man mit einem fünf Jahre jüngeren Bruder aufgewachsen ist. Dann verschwimmen die Helden der eigenen Kindheit etwas mit dem des Bruders. Oder denen der Geschwister, wenn man noch weniger Einzelkind war.

Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen — ganz klar war das schon nicht mehr mein Fall. Schwieriger wird es jedoch bei TKKG, den bereits erwähnten „Fünf Freunden“ und natürlich den drei Fragezeichen. Ein Buch von Enid Blyton hab ich mal gelesen, TKKG fand ich aber besser. Und bei den drei Fragezeichen hatten wir genau eine Hörspielkassette zu Hause.

Anders als mein Bruder war ich auch immer schon ein Lesewurm. Die Helden der Kindheit für mich stammten aus den Büchern von Astrid Lindgren. Nicht nur Pippi Langstrumpf, sondern auch Michel aus Lönneberga oder die Kinder aus Bullerbü. Auch an Filme kann ich mich erinnern. Pan Tau, Die Vorstadtkrokodile — allen voran aber die Die Rote Zora. Es waren bei mir nicht unbedingt angepasste Figuren, die mir gefielen.

Helden der Kindheit im Visier

Helden der Kindheit im Visier

Altersteilzeit für Helden der Kindheit

Wie dem auch sei, heute morgen währe ich fast an meinem Kaffee erstickt, als ich etwas über Helden der Kindheit in der SZ las. Es wurden tatsächlich die Fünf Freunde nach dem Tod von Enid Blyton fortgesetzt. An sich in Ordnung bei einer Erfolgsserie. Befremdlich wird es nur dann, wenn die Helden der Kindheit älter werden. Als Autorin oder Autor kann man das sehr gut machen, wie etwa Joanne K. Rowling mit Harry Potter. Man kann aber auch Bücher schreiben wie „Fünf Freunde essen Glutenfrei“. Oder „Fünf Freunde werden Helikoptereltern“. Vermutlich ziemlich nah dran an dem Leben gealterter Helden ist „Fünf Freunde machen Schluss mit Alkohol„.

Das alles keine Buchtitel, die ich mir für den Blogartikel mal eben ausgedacht haben. Ernsthafte, es gibt sie wirklich. Es fällt einem schwer dabei, ob man darüber lachen oder weinen soll. Mir ist auch völlig unklar, wer zum Henker die Zielgruppe sein soll. Sorry, aber wer als Erwachsener noch so etwas liest, den kann ich nicht ernst nehmen.

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