Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das Bett drehte sich nicht mehr. Stephan starrte an die Decke und versuchte, seinen Magen zu beruhigen.

Kurz schloss er seine Augen, riss sie aber sofort wieder auf. Der dunkle Tunnel befand sich noch immer hinter den Liedern. Mühsam schluckte er, Mund und Kehle fühlten sich völlig ausgetrocknet an. Er befand sich zu Hause. In seinem eigenen Bett, so viel konnte er sich noch gerade zusammenreimen. Wie er dort hin gekommen war, wusste er jedoch nicht. Seine Beine konnte Stephan noch bewegen. Immerhin ein Trost, auch wenn es ihm etwas merkwürdig vorkam. An den Füßen beider Beine steckten noch Schuhe. Dreckige Schuhe, die zur ebenfalls dreckigen Hose passten. Etwas in seinem Bett roch sehr streng.

Keine Freunde

Wegentscheidung

Stephan versuchte seinen Hinter um neunzig Grad zu drehen, um die Füße an der linken Bettseite auf den Boden zu bekommen. Mit einem Ruck, der ihn viel Überwindung kostete, setzte er sich auf. Die Füße in den Schuhen berühren den sich schneller drehenden Boden. Magensäure kroch nach oben und Stephan verspürte den Drang, blitzschnell ins Badezimmer zu rennen. Bei der Umsetzung seines Vorhabens erwischte er mit voller Wucht den Türrahmen seines Schlafzimmers.

Als er das nächste Mal wieder zu Bewusstsein kam, befand er sich in einer deutlich unbequemeren Lage als zuvor. Um ihn herum hatte sich eine Pfütze gebildet. Ganz offensichtlich hatte er sich eingenässt. Auf der Stirn pochte eine Beule. Mühsam kroch Stephan auf allen vieren Richtung Badezimmer. Nicht das erste Mal freute er sich über die ebenerdige Dusche.

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