Bei Mass Effect Andromeda ist ein gutes Beispiel für Weiterentwicklungen. Allerdings begeistert der Teil nicht alle Fans gleichermaßen.
Was bisher geschah
In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich durch die drei Teile der Mass Effect Trilogie gespielt. Mit jedem Teil wurde die Serie besser und nahm dann im dritten Teil so richtig Fahrt auf. Bei Teil drei hatte ich das Gefühl, förmlich durch die Handlung geprügelt zu werden. Es war rund dreißig Stunden Unterhaltung ohne auffällige Längen.
Man merkte an diesem Teil, wie sich Mass Effect weiterentwickelt hat. Nicht nur die Grafik der Umgebung wurde abwechslungsreicher, sondern auch die Art, wie sich das Game spielte. Die Kämpfe wurden anspruchsvoller und taktischer. Im ersten Teil fühlte es sich noch egal an, welche Klasse man hatte oder mit welcher Waffe man gerade schoss. Bis auf Scharfschützengewehre, denn die waren fast nicht zu gebrauchen. Beim dritten Teil war ein Wechsel der Waffen und Fähigkeiten wichtig und fühlte sich auch gut an.
Allerdings, das Ende von Commander Shepard und der Reaper-Trilogie stellte mich nicht zufrieden. Fast schon ein GoT-Effekt, lange vor der Serie. Alles läuft auf den Höhepunkt hinaus und dann wird man in eine merkwürdige Entscheidung getrieben. Mass Effect Andromeda würde die Geschichte um Shepard ehedem nicht fortschreiben.
Platz für Mass Effect Andromeda
Nach dem durchspielen der Trilogie stand dann Mass Effect Andromeda an. Den Titel hatte ich mir vor längeren Zeit mal gekauft, als er im Angebot war. Die Kritiken zu Mass Effect Andromeda sind durchwachsen. Daran ändern auch ein paar Updates nichts. Seitens der Entwickler wurde das Ende der Reihe angekündigt, wohl auch auf Grund des mauen Erfolges von Teil vier.
Bisher habe ich erst 28 Prozent und 30 Spielstunden hinter mir, also kann ich längst noch kein Fazit ziehen. Aber ich bin mir schon ziemlich sicher, was mit an Mass Effect Andromeda gefällt und was nicht. Für mich das auffälligste ist die Animation der Gesichter. In den alten Xbox 360 Teilen waren diese besser, wirkten realistischer. Der Ryder, der Protagonist in Andromeda, wirkt eher wie eine Comic-Figur. Schmerzlich vermisse ich zudem die Anzeige beim Charakter, wie viele vorbildhafte oder abtrünnige Entscheidungen man getroffen hat. Die neuen Dialogoptionen sind eher mau.
Neutral sehe ich die Handlung selber. Ihr fehlt für mich noch die Wucht, die die alten Teile hatten. Dafür gibt es mehr Freiheiten und deutlich mehr Nebenmissionen, die sich sehr gut aus der Spielwelt ergeben. Allerdings führt das zum sehr häufigen Hin und Her fliegen.
Andromedas Action-Adventure
Was die Kämpfe und Sprungeinlagen angeht, ist Mass Effect Andromeda mehr Action-Adventure denn Rollenspiel. Das sehe ich aber definitiv positiv, denn die Kämpfe sind wirklich eine Herausforderung. Die Gegner verhalten sich spürbar intelligenter. Und Ausrüstung seiner Teammitglieder muss man sich nicht mehr kümmern, auch kämpfen sie von alleine. Nur ihre Fertigkeiten kann man wie gewohnt weiterentwickeln.
Riesiges Plus ist der Wegfall des alten Klassensystems. Im Prinzip kann man alle Fertigkeiten lernen und jederzeit über Profile etwa von einem Infiltrator zum Techniker oder Biotiker werden.
Die Grafik der Spielwelt selber ist ziemlich beeindruckend und Lichtjahre von den öden Planeten aus dem ersten Teil entfernt.