Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Eine Stadt wie Köln zeigt ihre Vielfältigkeit auch durch die Anzahl ihrer Wochenmärkte. Bloße Masse taugt jedoch selten zum Vergleich.

Mein erster Markteinkauf

An meinen ersten Markteinkauf kann ich mich nicht erinnern. Dafür aber an Marktbesuche in Wesel als Jugendlicher und junger Erwachsener. In der Innenstadt von Wesel gab es zwei Wochenmärkte, die so nah beieinander lagen, dass sie eigentlich als einer zählen.

Wie die Situation jetzt in meiner Geburtsstadt aussieht, kann ich nicht sagen — ich war seit einigen Jahren nicht mehr da. Aus Bielefeld kenne ich den hauptsächlich den Wochenmarkt auf dem Kesselbrink, wo ich während des Studiums häufiger einkaufen war. Ganz am Anfang noch öfter, da ich damals in der Nähe wohnte.

In Reichweite von einem Wochenmarkt wohnen, das verbesserte sich in Köln sogar noch. Die ersten beiden Jahre wohnten meine Frau und dich im Agnesviertel, der Sudermanplatz lag um die Ecke. Man musste lediglich an den Markttagen Zeit haben, dort einzukaufen.

Wesentlich flexibler wurde es mit dem Umzug nach Nippes in die autofreie Siedlung, denn in Nippes gibt es eine Art Dauermarkt auf dem Wilhelmsplatz. Von montags bis samstags kann man bis mittags dort einkaufen. Allerdings hat sich das Angebot in den letzten Monaten ziemlich verändert.

Wochenmärkte in Köln

Ganze Woche um 6 Uhr

Wochenmärkte im Umbruch

Das Marktamt der Stadt Köln vertritt die Meinung, der Markt auf dem Wilhelmsplatz müsse sich verändern. Aus diesem Grund wurden einigen Händler im letzten Jahr gekündigt. Man wolle ein schönen, attraktiven Markt anstreben, hieß es im letzten Jahr.
Nun, das Ergebnis habe ich persönlich in den vergangenen Wochen erlebt. Sagen wir mal so, wenn ich übermäßigen Bedarf an Textilien hätte, die unter menschenunwürdigen Umständen produziert worden sind, wäre der Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz ideal für mich. Viele Stände, die ich geschätzte habe, sind dagegen verschwunden. Das darunter Händler, die tatsächlich Obst und Gemüse aus eigenem Anbau verkauft haben.

Zum Glück ist Köln reich an weiteren Wochenmärkten. Einen neuen Lieblingsmarkt haben meine Frau und ich im benachbarten Rhiel gefunden. Man läuft von Nippes zwar ein gutes Stück, hat sich dann sein Frühstück aber auch verdient. Der Markt selber ist meiner Meinung nach fantastisch, ein wirklich großes Angebot, vom Eifelschwein bis hin zu speziellen Käse aus Frankreich (und absoluten Hammer-Croissants).

Da der Markt auf dem Fußgängerstreifen des Riehler Gürtels stattfindet, ist er im Prinzip ein langgezogener Schlauch. Kein zickzack laufen, wendig Gedränge — ein angenehmes Einkaufserlebnis. So wie ihn stelle ich mir Wochenmärkte vor. Wobei die lange Liste der Kölner Märkte ja auch Lust macht, noch weitere zu entdecken.

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