Endlich wieder unterwegs sein! Nach monatelanger Pause lockt frühlingshaftes Wetter nach draußen. Aber wie fängt man richtig an?
Füße standen still
Bleibt der Urlaub unberücksichtigt, ist es schon eine verdammt lange Zeit her, seit dem meine Frau und ich geändert sind. Ausreden findet man in jeder Sofa-Ecke und Bequemlichkeit ist ein verlockendes Monster. Dabei tut es unglaublich gut, wieder mit eigenen Füßen unterwegs zu sein. Man bekommt den Kopf leer, die Seele kann durchbaumeln. Ja, und man kann auch durchatmen, wenn man Köln den Rücken zukehrt.
Immer wieder stelle ich fest, wie groß die Blockade im Kopf geworden ist, wenn man länger nicht unterwegs war. Einfach machen wäre oft die beste Option, aber sowohl meine Frau als auch ich gehören zur planenden Fraktion. Ohne zumindest ein paar Vorbereitungen geht gar nichts. Für meine Frau bedeutet das, sich den Sonntag so freizuschaufeln, dass sie nicht am Schreibtisch sitzen und Unterricht für die kommende Woche vorbereiten muss. Auf meiner Seite steht dann der Verzicht auf ein langes Brettspielwochenende. Spielen und wandern geht nicht gleichzeitig. Wobei mir von meinen Hobbys beim wandern dann zumindest das Fotografieren bleibt — uns sich auch nützlich ins bloggen einfügt, wenn ich unterwegs meinen Bildervorrat wieder aufstocken kann. Das geht sogar dann, wenn man eine bereits bekannte Strecke zum dritten Mal läuft. Alles immer eine Frage der Perspektive.
Unterwegs nach Aachen
Damit kommen wird dann zur heutigen Strecke. Entschieden haben wir uns für die zweite Etappe des Jakobswegs von Köln nach Aachen. Sie beginnt in Frechen-Königsdorf und endet in Buir. Insgesamt waren wird 5:30 Stunden unterwegs und haben 24 Kilometer geschafft. Allerdings sind wir jetzt auch ziemlich geschafft, denn eine so lange Strecke ohne Training ist schon etwas anspruchsvoll für den Wiederanfang.
Aber es hat schrecklich viel Spaß gemacht. Auch wenn ich einzelne Muskeln spüre, ist das Gefühl insgesamt eines voller Zufriedenheit. Erholung durch Erschöpfung — unser Hausmotto. Die Gesamtstrecke selber habe ich ursprünglich unterteilt in sechs Etappen, so dass man immer von einem Bahnhof zum nächste wandert und abends bequem wieder zu Hause ist. So wird aus dem Jakobsweg ein Tagesausflug, auch wenn es manchmal etwas frustrierend ist. Wenn etwa die Strecke, auf der man fünfeinhalb Stunden unterwegs war, mit der Bahn in 12 Minuten überbrückt wird. Aber so ist das wohl halt. Und bei Temperaturen um die 17 Grad kann einem eigentlich nur ganz wenig noch die Laune verderben.
Das Einzige, was mich etwas wehmütig macht, ist der Gedanke an das Projekt Wandersehnsucht, zu dem ich die ersten Ideen genau auf jener Strecke von heute vor ein paar Jahren hatte. Das Projekt werde ich wohl beerdigen, die Seite funktioniert auf Grund eines Thema-Updates derzeit nicht und Google Maps geht auch nur noch mit API-Key. Ich müsste wieder Zeit investieren, die mir dann erstmal bei Alpha Meeple fehlen wird.
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