Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Vorfreude ist die deshalb die schönste Freude, weil sich die Enttäuschung noch nicht abzeichnet. Eine Begegnung der ernüchternden Art mit der Demoversion von Anthem.

Pausenbrecher

Zwischen meiner Xbox 360 und der Xbox one im Wohnzimmer liegt eine Zeit der Pause, der Abstinenz, wenn man so will. Erst im Sommer 2017 kaufen sich meine Frau und ich die Xbox one als Nachfolgekonsole, davor stand lang Zeit keine Spielekonsole in unserem Wohnzimmer — aus einer Reihe von Gründen.

Angefixt hatte uns bereits vorher ein Trailer zu Anthem, wie ich auch damals bekannte. Was ich auch zum dem Zeitpunkt anmerkte: mir sind die Konsolenspiele im Grunde zu teuer für die Zeit, die ich mit den einzelnen Titeln verbringe.
Die Überlegungen, die ich damals zu eine Art Abo anstellte, sind inzwischen ja Wirklichkeit geworden, zumindest in Teilen. Mit dem Xbox-Gamepass steht eine ganze Reihe von Titeln zur Verfügung. Trotzdem habe ich keinen. Statt dessen, kaufe ich den überwiegenden Teil meiner Spiele im Angebot, es sind ältere Titel wie etwa Elite Dangerous. Zudem gibt es pro Monate vier Spiele im Rahmen von Xbox live Gold gratis. Es gibt bei mir demnach keinen Versorgungsengpass, eher das Problem, alles bis zur nächsten Generation gespielt zu bekommen.

Zurück aber zu Anthem, jenes Spiel, welches zu einer Art Pausenbrecher werden sollte.

Basar — Anthem Demo

Auf dem Basar

Erwartungen an Anthem

Gekauft habe ich damals die Xbox one im Bundle mit Battlefield 1, was ich dann auch mehre Monate spielte — bis hin zur Erschöpfung. Auf Anthem selber, dass wussten meine Frau und ich bereits, würden wir noch eine lange Zeit warten. Aber hey, bei einem Spiel von BioWare, die unter anderem das geniale Mass Effect zu verantworten haben, waren wir gerne bereit dazu.
Allerdings hatten wir auch hohe Erwartungen. Dragon Age, Star Wars: Knights of the Old Republic, Baldur’s Gate, Jade Empire — um nur ein paar der Titel von BioWare zu nennen, die wir mit Begeisterung in der Vergangenheit gespielt hatten.
Spulen wir etwas vor zu einer nicht ausgeführten Vorstellung. Mit Vorbestellungen von Videospielen bin ich vorsichtig geworden. Man entscheidet sich für den Kauf, bevor es einen Test zu Spiel gibt. Vielleicht nicht die klügste Entscheidung. Bei Anthem war ich vorsichtig und wartet auf die Demo. Die gab es dann für alle am vergangenen Wochenende.

Um es kurz zu machen: Auf Grund der Demo von Anthem würde ich mir zu jetzigen Zeitpunkt keine Xbox one mehr kaufen. Das Spiel bleibt hinter meine Erwartungen zurück, es fühlt sich nur leicht anders an als Destiny 2 — nur das dort der Humor besser ist und vor allem die Missionen nicht im Multiplayerchaos absaufen.

Ein Hauch von Freiheit

Ein Hauch von Freiheit

Sei wie Iron Man

Ja, es macht Spaß in einem Javelin wie Iron Man durch die Landschaft von Anthem zu fliegen. Und nein, es macht keinen Spaß, über Dauer-Loot-Schleifen und In-Game-Währungen nachzudenken. So Bonbon-bunt das Spiel daherkommt, was unter der Oberfläche steckt, ist altbekannt.

Monster töten, auf guten Loot hoffen, Stufe aufsteigen, Ausrüstung verbessern um noch mehr Monster zu töten für noch besseren Loot. Klar ist die Grafik klasse, aber drauf kommt es nicht ausschließlich an. Man muss schon mehr geboten bekommen als alt bekanntes.

Mass Effect hat mich damals umgehauen, trotz einiger Schwächen. Anthem wirkt dagegen perfekt, lockt mir aber nur ein müdes Gähnen hervor.

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