Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Wie ein roter Faden ziehen sich unerfüllte Erwartungen auch unserer Leben. Erwartungen, die von anderen an uns gestellt werden, aber auch Erwartungen, die wir selber haben.

Rollen und Gesichter

Ehefrau, Vater, Tochter, Mutter, Freund, Kollegin, Vorgesetzter, Nachbarin — eine lange Liste von Rollen, die wir im Laufe unseres Lebens zu besetzen habe. Teilweise sogar parallel und mit sich widersprechenden Erwartungen. Das es dabei unerfüllte Erwartungen gibt, ist zwangsläufig. Genau so wie die Enttäuschungen vorprogrammiert sind, die unerfüllte Erwartungen begleiten.

Für die vielen Rollen haben wir auch unterschiedliche Gesichter, je nach dem, über wie viel Talent wir verfügen. Manche von uns kommen mit den Anforderungen besser zu Recht, schaffen es, ein zwei verschiedenen Situationen eine völlig andere Person zu sein. Möglicherweise aber sogar eine, die sich selber nicht im Spiegel erkennt.
Wer zu viele Erwartungen anderer erfüllt, reduziert sich selber. Möglicherweise verzichtet er sogar rauf eigene Ansprüche an sein Leben.

Die allererste Rolle in unserem Leben hat sich keiner von uns ausgesucht. Niemand hat darum gebeten, Sohn oder Tochter zu werden. Man hat uns in einer Welt hineingeboren ohne unser Einverständnis. Hätten wir es gegeben, wenn wir gefragt worden wären und auch gewusst hätten, was uns alles erwartet? Eine rein hypothetisch Frage, natürlich.

Unerfüllte Erwartungen an etwas

Gefrorene Gefühle

Ignoriert unerfüllte Erwartungen!

Das beste, was man für sich beschließen kann: ein gewisses Maß unerfüllte Erwartungen zu ignorieren. Es ist das Abfinden mit dem, was sich nicht ändern lässt. Im Laufe unseres Lebens werden wir immer wieder Menschen enttäuschen. Und wenn wir es schaffen, alle zufrieden zu stellen, haben wir am Ende uns selbst enttäuscht.
Unerfüllte Erwartungen zu ignorieren, ihnen mit einem Schulterzucken zu begegnen, ist harte Arbeit — an sich selber vor allem. Leichter fällt es uns, unsere eigenen Erwartungen zu hinterfragen.

„Das hätte ich besser können sollen“ — „Warum habe ich das jetzt nicht geschafft?“ — „Warum bin ich nicht standhaft geblieben?“

Andere erfahren erst von unseren eigenen Enttäuschungen, wenn wir darüber reden. Schweigen wir, erfährt niemand davon. Es erspart uns die öffentliche Schmach. Mitunter täuschen wir uns dann aber auch nur wieder selber. Vor allem dann, wenn eigene Erwartungen mit den Erwartungen anderer konkurrieren. Wir runter schlucken, um die Enttäuschung bei anderen nicht noch größer zu machen.

Vielleicht ist des doch keine gute Idee, unerfüllte Erwartungen zu ignorieren. Möglich, dass es besser ist, sie auszusprechen. Hier gibt es kein Patentrezept, vor allem wenn wir anderen überfallen mit Erwartungen, die wir von ihnen haben. Den eins ist leider auch wahr. unerfüllte Erwartungen können als Waffe verwendet werden. Als Vorwürfe, die sich gegen andere richteten genau so wie als Werkzeug, mit dem man sich selber verletzt.

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