Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Eltern von Martin waren beide berufstätig. Auch wenn seine Mutter nur halbtags arbeitete, so gab es Tage und ganzen Wochen, wo Martin alleine oder mit seinem besten Freund Uwe zu Hause war. Ungestört tobten sie durch die Wohnung, wühlten auch mal in den Schränken und zogen sich Kleider an.

Als es nur noch anderthalb Wochen bis Weihnachten waren, fiel der Blick von Martin beim spielen mit Uwe auf die Koffer. Sie lagen auf dem Schlafzimmerschrank seiner Eltern und waren für ihn genau so tabu, wie der Rest des Zimmers. Solche Verbote reizten ihn jedoch, ein Stück weit ließ er sich auch von Uwe anstacheln. So kletterte er erst aufs Ehebett seiner Eltern, um dann über den Nachttisch seiner Mutter auf den Schrank zu kommen. Unten stehend nahm Uwe einen der Koffer entgegen.

Martin hangelte sich wieder herunter zu Uwe. Gemeinsam starrten sie erstmal auf den Koffer, bevor sie an den Verschlüssen herumfingerten. Der Koffer war unverschlossen, eine Überraschung angesichts seines Inhaltes. In ihm befanden sich die noch unverpackten Weihnachtsgeschenke. Martin griff sich das Spiel des Lebens, öffnete die Spielschachtel und baute den Spielplan auf.

Gemeinsam mit Uwe spielte er die erste Partie seines künftigen Weihnachtsgeschenkes. Gerade noch rechtzeitig schafften sie es, alles wieder an Ort und Stelle zu räumen, als das Auto von Martins Mutter auf den Hof fuhr.

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