Wirklich sicher vor Hochwasser ist niemand in Köln. Selbst in Nippes könnte es durchaus eines Tages „Land unter“ heißen, wenn es Hart auf Hart kommt.
Offline Hochwasser
Durch widrige Umstände habe ich mittlerweile keinen Zugang mehr zur Gruppe Nippes bei Facebook. Damit entgehen mir neben dem vielen unwichtigen Geschwätz und merkwürdigen Verkaufsangeboten aus Chorweiler auch wirklich wichtige Informationen. Statt mich weiterhin in Selbstmitleid zu wälzen so wie die Ungerechtigkeit der Welt im allgemeinen und die Boshaftigkeit bestimmte Mitmenschen im speziellen zu beklagen, habe ich mich auf die Suche nach Alternative gemacht — zu den Informationen, nicht zu den Mitmenschen.
Über Nippes kann man sich etwas via Twitter auf dem Laufenden halten, man kann den Kölner Stadt-Anzeiger lesen (diese schlechte Angewohnheit überkommt mich nur noch selten) oder aber zu Gratis-Blätter greifen. Positiv erwähnenswert ist hier in jedem Fall das Stadtteilmagazine im Kölner Norden, kurz „Nippes—Magazin“. Klar ist da viel Werbung drin, irgendwoher muss sich sowohl was schließlich finanzieren. Dennoch erhält man hier auch regelmäßig brauchbare Infos rund um Nippes. In der aktuellen Ausgabe ist sogar ein Artikel enthalten, der mich ziemlich überrascht hat. Sehr genau habe ich noch die beiden Überschwemmungen hier in der autofreien Siedlung vor Augen. Die wurden zwar durch Starkregen verursacht, zeigten aber, wo und wie man verwundbar ist ohne entsprechende Vorsorge.
Nippes säuft ab
Köln liegt bekanntlich am Rhein. Der hat in den Sommermonaten und weit darüber hinaus vor allem auf Grund seines Niedrigwassers von sich reden gemacht. Das sollte jedoch darüber hinwegtäuschen, wie schnell sich die Situation wieder ändern kann. Der Klimawandel ist Realität und damit auch extreme Wettereignisse wahrscheinlich — wie sich der bereits erwähnte Starkregen in Nippes auswirken kann, lässt sich etwa hier noch mal nachlesen.
Starker Regen und Schneeschmelze anderswo können jedoch auch Köln und Nippes gefährden, nämlich durch auftretendes Hochwasser- Darauf geht das Nippes—Magazin im Artikel „Land unter in Nippes?“ ein. Spannend hierbei ist der Verweis auf die so genannten Überflutungsgefahrenkarten, die vermutlich nur Eingeweihte bisher kannten — obwohl es im Prinzip öffentliche Informationen sind. Die nützen aber nichts, wenn man nicht weiß, dass und wo es sie gibt.
Auf der Website der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (kann auch ich bisher nicht) finden sich die Überflutungsgefahrenkarten. Die redlich mäßig Gefährdung bei Starkregen kann ich für meinen Teil so nicht bestätigen. Zweimal in fünf Jahren ist der Keller bereits vollgelaufen.
Bei einem Pegelstand von 12,90 m oder sieht es davor in der autofreien Siedlung noch trocken aus, man kann aber den nahen Rhein schnell erreichen. Fast bis zur Kempener Straße steht dann das Hochwasser.
Keine besonders gute Nachricht für Nippes — hoffen wir mal, dass es dazu nicht kommt. Bei regelmäßigen bis mittleren Ereignissen besteht lediglich Gefahr, wenn die Hochwasserschutzanlagen versagen. Auch darüber gibt die Karte Auskunft.
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