Fast unbegrenzte Möglichkeiten stehen dem Bastler mit Leichtschaumplatten offen. Selbst die drei kleinen Schweinchen hätten ein Haus damit bauen können.
Möglichkeiten und Grenzen
Natürlich ist es mehr oder minder Quatsch. Leichtschaumplatten sind kein Wundermittel, nur scheinen sie mittlerweile stark in Mode zu sein. Mich persönlich überrascht es etwas, denn als meine Frau ich vor langer Zeit in Bielefeld mit Warhammer 40k anfingen, blieb unsere Suche nach Foamcore erfolglos. Aus dem Material, so konnte man in der Zeitschrift White Darf von Games Workshop lesen, wurde die ganzen tollen Szenerien gebaut. Eher zufällig fiel uns dann am Rande einer Baustelle ein rosa Stück Leichtschaum in die Hände.
Das wir auf Dauer dann doch die Lust an Warhammer 40k verloren, lag aber nicht am Mangel von Leichtschaumplatten, sondern eher an der Spielmechanik und den überzogenen Preisen für die Figuren.
Mittlerweile bekommt man Leichtschaumplatten nahezu hinterhergeworfen. In Bezug auf Bastelprojekte haben sie einige Vorteile. Sie lassen sich einfach schneiden und mit Bastelkleber gut zusammensetzen. Das fertige Konstrukt ist dabei auch stabil. Ganz anders als meine Gebäude, die ich für Warhammer aus Kartonpapier gebastelt hatte. Die Materialbeschaffenheit lässt auch noch andere Verwendungszwecke zu. Für mich kommen dabei weniger Stifteständer oder andere Haushaltsgegenstände in Frage, sondern etwas mit Hobbybezug.
Brettspieler lieben Leichtschaumplatten
Mehr oder weniger zufällig stieß ich auf das Thema, als ich nach einem Inlay für Gaia Project suchte. Das Spiel wurde von meiner Frau von der Castingliste entfernt — muss wohl mit meinem anstehenden Geburtstag zu tun haben. Wie dem auch sei, kurzzeitig hatte ich gestern die Idee, den diesjährigen Weihnachtsbaum aus Leichtschaumplatten zu bauen. Das hätte hinsichtlich der Tannennadeln erhebliche Vorteile. Bisher ist es uns nämlich nicht gelungen, den Baum über Silvester in einen guten Zustand zu halten. Fußbodenheizungen fordern ihren Tribut.
Tatsächlich kann man mit den Platten auch etwas für seine Brettspiele selber basteln. für Terraforming Mars und auch Gloomhaven habe ich mir jeweils einen Schachteleinsatz bestellt. Die bestehen aus HDF (Hochdichte Faserplatte) und müssen (mal mit, mal ohne Kleber) vor der Verwendung zusammen gebaut werden. Zum recht ordentlich hohen Preis kommt dann noch viel Zeit zusammen.
Nun, wenn man ehedem schon Hand anlegen muss, kann man doch einheitlich die Sache selber machen — bei HDF stößt man aber an Hürden, da das Equipment, um die Platten zu lasern, teuer ist. Und einen Bastelkeller mit Abluft voraussetzt.
Leichtschaumplatten erfordern nur wenig Werkzeug und lassen sich mit schnittfester Unterlage am eigenen Schreibtisch bearbeiten. Anleitung für Brettspieleinsätze finden sich unter anderen bei BGG. Im neuen Jahr werde ich mich an mein erstes Bastelprojekt wagen — Bericht folgt vermutlich dann, wenn ich den Klebstoff von den Händen bekommen habe.