Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das Leben kommt nicht ohne Enttäuschungen daher. Früh lernen wir damit umzugehen. Manche von uns scheitern jedoch. Wichtig ist, immer neuen Mut zu fassen.

Überzogene Erwartungen

Von einer Woche voller Enttäuschungen zu sprechen, wäre vermutlich in meinem Fall etwas zu viel. Dennoch gab es eine Reihe voller Tiefschläge, die ich erst langsam verdaue. Selbstverständlich frage ich mich ständig, ob die Enttäuschungen nicht auch durch überzogene Erwartungen ausgelöst werden. An dem Spruch, „wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden“, ist eine Menge dran.
Dennoch, auch wenn ich an manchen Tagen wie ein Pessimist wirke, bin ich im Grunde meines Herzen trotz aller Erfahrungen in meinem bisherigen Leben ein Optimist. Aber schauen wir uns diese Woche mal etwas näher an.
Ernsthaft eine Kursänderung bei der SPD habe ich nicht erwartet. Dennoch zeiht es mich etwas runter mit anzusehen, wie sich meine alte Partei selber ruiniert. Wie sich ein Parteivorstand geschlossen hinter seine Vorsitzende stellt, wohl wissend, wie dies den Untergang weiter beschleunigen wird. Ja, es tut wie zu sehnen wir die Sozialdemokratie den Bach runter geht. Noch verstärkt wird der Schmerz dadurch, dass es auch in anderen europäischen Ländern nicht zum Besten steht.
Mittlerweile stellt sich bei mir eine gefährliche Desillusionierung in Bezug auf Politik ein. Äußerungen wie die von Gesundheitsminister Spahn, Kinderlose stärker zu bestreuen, befeuern das Ganze dann noch. Er holt ein Thema, was ich hier schon mehrfach im Blog hatte, wieder aus der Klammottenkiste hervor.

Weg fast ohne Enttäuschungen

Weg fast ohne Enttäuschungen

Persönliche Enttäuschungen

Lange könnte ich mich über die Reaktionen zum Dieselfahrverbot hier in Köln aufregen. Die Dummheit vieler ist auch eine herbe Enttäuschung. Die Luft in Köln ist ehrlich gesagt sau schlecht. Harte Maßnahmen sind dringend nötig, und ja, die tun auch weh. Anders geht es aber nicht. Wenn sich etwa jemand wie Karl Lauterbach als Retter des kleinen Mannes aufschwingt — ich könnte echt kotzen.
Aber auch privat komme ich immer wieder an den Punkt, wo mich Menschen mit ihrem Verhalten irritieren. Wo Tatsachen verdreht werden oder einem sehr durchschaubaren Lügen aufgetischt werden. Oder aber, wo mit Vorliebe Probleme unter den Teppich gedreht werden. Manche sind im totschweigen wirklich großartig.
Das Einzige, was einem bleibt, ist aus den Enttäuschungen zu lernen. Weiter zu ziehen und hoffen, beim nächsten Mal mehr Glück zu haben.
Heute Nacht ist mir in einer schlaflosen Stunde eines deutlich geworden. Ein Minimum an Schnittmenge ist erforderlich. Gemeinsame Interesse sind gut, lediglich in die selbe Familie hineingeboren zu sein, reicht nicht aus. In meinem Leben gibt es mittlerweile ein paar Fixpunkte (auch wenn der Begriff hier nicht ganz passt), die nicht verhandelbar sind. Die Art und Weise, wie meine Frau und ich kochen und essen gehört dazu genau so wie unser evangelischer Glauben. Auch unterschwellige Ablehnung ist spürbar, wenn auch nicht immer sofort.

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