Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Wagen von Waltraud leuchtet in einem anderen Rot-Ton als ihre Haare. aus dem offenen Fenster auf der Beifahrerseite winkte Hildegard rüber zu Hedwig. Mit der anderen Hand hielt sie eine Papiertüte hoch.
Waltraud bremste scharf am Bordstein.

„Wir waren noch beim Bäcker.“, erklärte Hildegard und hielt erneut die Papiertüte hoch. Es klang nicht nach einer Entschuldigung.

Hedwig warf einen Blick ins Auto. Eine verwegene Sonnenbrille verdeckte das halbe Gesicht von Waltraud. Auf dem Rücksitz saß Marlies. Neben ihr befand sich ein großer Koffer. Erst jetzt schaltete Waltraud den Motor aus.

„Der passte nicht in den Kofferraum. Ihr werdet euch dahinten schon irgendwie arrangieren.“

Landpartei Allein

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Sie stieg aus und schnappte sich den Koffer von Hedwig und ließ ihn im Kofferraum verschwinden. Währenddessen starrte Hedwig sprachlos das Monster auf der Rückbank.
Die Fahrt ins Lausitzer Seeland würde fast sieben Stunden dauern. Wie sie das eingequetscht zwischen Koffer und Marlies überstehen sollte, wusste Hedwig nicht. Galant öffnete man ihr die Tür. So stieg sie ein in ihr Verderben. Jedenfalls kam ihr das so vor.
Während Waltraud den Motor wieder startet, reichte Hildegard die Tüte nach hinten.

„Willst du auch was?“

Hildegard streckte ihr Hand zwischen Koffer und Fahrersitz nach vorne. Eines der Puddingteilchen versprach zumindest etwas Trost. Durch die vom Koffer versperrte Sicht konnte zumindest niemand im Auto sehen, wie sie sich damit vollkleckerte.

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