Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Jemand musste diese Website verleumdet haben, denn ohne dass sie etwas Böses getan hätte — feiert sie heute ihren 15. Bloggeburtstag.

Kafka zum Frühstück

Was mich gerade wieder geritten hat, weiss ich auch nicht. Den heutigen Artikel so zu beginnen wie Franz Kafka sein Buch „Der Prozess“ ist schon recht eigenartig. So ist das aber auch häufig, dass mir beim Frühstück merkwürdige Dinge durch den Kopf gehen woraus dann später Artikel für diesen Blog entstehen. Und Franz Kafka mochte ich schon immer. Es ist, rückblickend, auch eben der Vorteil eines Feld-Wald-und-Wiesen Blogs, wie ich ihn gerne nennen. Thematisch bin ich nicht festgelegt, kann und schreibe also wirklich über eine Vielzahl von Dingen. Bei manchen kenne ich mich aus, bei anderen gibt es ein (un-)gesundes Halbwissen und wieder andere — aber das merkt man beim lesen vermutlich und hat trotzdem seinen Spaß.
Denn genau um den geht es hier. Zumindest um meinen Spaß an der Sache, ohne den ich überhaupt nicht in der Lage wäre, heute den 15. Bloggeburtstag zu feiern.
Bevor ich weiter aus dem Nähkästchen plaudere und in die Glaskugel blicke, ein paar mehr oder weniger harte Fakten. In den 15 Jahren sind hier im Blog 7.572 Beiträge zusammengekommen. Dem gegenüber stehen 11.404 Kommentare.

Bloggeburtstag

m_u_z007 / Pixabay

Gedanken zum Bloggeburtstag

Die Besucherzahlen haben in den letzen Monaten nachgelassen, was natürlich in erster Linie an mir liegen wird. Möglicherweise sind bestimmte Artikel nicht spannend genug — und so langsam, nach 15 Jahren, habe ich auch den Verdacht, was hier regelmäßig für hohe Leserzahlen sorgt. Das wird mich aber nicht davon abhalten, auch in Zukunft genau so weiter zu machen wie bisher. Wir erinnern uns: es geht um Spaß an der Sache. Den habe ich auch noch trotz DSGVO.
Einer der Dinge, an die ich mich am Bloggeburtstag gerne erinnern, ist der Grund, warum ich das alles hier und nicht woanders mache. Meine Texte, meine Daten. In den letzten 15 Jahren habe ich eine ganze Reihe von Angeboten und Diensten kommen und gehen sehen. Es gab auch ein leises Sterben oder laute Beerdigungen von Dingen wie RSS, die eigentlich noch gar nicht tot waren und sind.
Meiner persönlich Einschätzung nach hat sich die Blog-Szene (wenn man so sie überhaupt so bezeichnen kann) ziemlich verändert. Einzelkämpfe mit thematisch recht wilden Blogs sind so selten geworden, dass man sie unter Artenschutz stellen müsste. Viele Blogger haben aufgeben, einige wenige sich professionalisiert — mit einem ganz klaren Themenschwerpunkt.

Goldener Herd

Nicht wenige ehemalige Blogger sind weitergezogen zu Twitter, Facebook und Co. Sie sind  ausschließlich nur noch dort zu finden. Zumindest solange es diese Angebote noch gibt. Da sind wir dann wieder beim Thema eigene Daten und offene Schnittstellen. Angebote können bestehen bleiben und sich trotzdem so ändern, dass man noch mal neu darüber nachdenken muss. Für mich ist Facebook ein aktuelles Beispiel. Natürlich kann man dorthin Bilder posten (wenn man sich darüber klar ist, was damit dort alles passieren kann). Bisher habe ich das auch mit einigen Fotos aus Lightroom heraus gemacht. Ab 1. August schaltet Facebook die Schnittstelle ab, so dass ich aus Lightroom heraus keine Fotos mehr direkt zu Facebook schicken kann (was sehr bequem war).
Diese Hilflosigkeit habe ich hier im Blog nicht. Es ist mein Sandkasten. Gerne erinnere ich im Rahmen des Bloggeburtstag auch immer daran, dass es hier nur zufällig auf WordPress läuft. Angefangen habe ich nämlich mit einem selbstgestrickten System. „Eigener Herd ist Goldes wert.“ — so sagt man, und das ist ein verdammt guter Grund für einen eigenen Blog.

Prozess der Glaskugel

Der versprochene Blick in die Glaskugel. So lange man mich lässt, werde ich hier so weiter machen wie bisher. Den auch an diesem Bloggeburtstag steht fest: es macht mir nach wie vor Spaß.
Was den Kafka-Anfang des heutigen Artikel angeht, hat mich das auf eine interessante Reise geführt. eigentlich dachte ich, den Roman von Kafka im Gutenberg-Projekt zu finden (dort ist er aber wohl nicht). Dafür stolperte ich an dieser Stelle über den ersten Satz aus dem Roman. Tja, von „Hölzken auf Stöcksken“ wie der Niederrheiner so schön sagt. Die Seite fluter.de der Bundeszentrale für politische Bildung war mir bisher nicht bekannt — und wäre schon wieder fast einen eigenen Blogartikel wert.

4 Kommentare

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