Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Wenn es um die Wurst geht, verstehen deutscher Grillen keinen Spaß. Dabei gibt es interessante Sorten zu entdecken wie etwa die arabische Merguez.

Arabien in Nippes

Im Kölner Norden gibt es Merguez unter anderem bei einer meiner Lieblingsmetzgereien „Der gute alte Metzgerladen“. Bei Google Maps ist man sich über seine Qualitäten nicht so einig, ich für meinen Teil kann nur positives berichten. Dort muss man nämlich nicht über die angemessen dicke eines Steaks diskutieren. Die sind schon in Weber-Stärke vorgeschnitten.
Aber es geht heute ja nicht ums Steaks, sondern um die Wurst. genauer gesagt um Merguez. Deren Herkunft musste ich im Rahmen des Artikels erst noch mal nachschlagen. Was in der Kölner Variante alles genau drin ist, weiss ich jedoch immer noch nicht. Aber wer will schon so genau wissen, was in der Wurst tatsächlich ist? Für mich zählt der Geschmack und da ist die Schärfe schon mal positiv hervorzuheben.
Anders als die eingangs vorgestellten konservativen Grillen probiere ich gerne aus. Auch Wurst mit Fenchel oder anderen Zutaten wird gegrillt — unbedingt testen muss ich noch mal die mit Apfelstücken, die es in einer Bio-Fleischerei im Kölner Süden gibt.

Merguez

jackmac34 / Pixabay

Schicksal der Merguez

Vergangene Samstag begingen meine Frau und ich wieder einen diesen blöden Fehler beim einkaufen. Einer der wichtigsten Regeln lautet: „Gehe nie mal mit leerem Magen einkaufen.“ Taten wir dann aber doch. An dem Samstag wollten wir grillen und hatten am Ende so viel nach Hause geschleppt, dass noch drei weitere Personen satt geworden wären.
Zum Glück waren wir dann bei der Zubereitung vernünftig, so dass die Hälfte des Gemüses und auch die gekaufte Merguez nicht auf dem Rost landeten. Morgen ist ja auch noch ein (Grill)-Tag dachten wir uns.
Der Sonntag aber zeigte sich regnerisch, so dass unser Vorhaben ins Wasser fiel.
Tja, aber was mach man dann aus den Zutaten, wenn man sie nicht grillen kann? So entstand dann die nachfolgende Eigenkreation:

Rezept Merguez Auflauf

Zutaten
1 Zucchini
4 Schalotten
1 rote Paprika
1 gelbe Paprika
2 Merguez
1 Packung (Landliebe) Landkäse in Scheiben
5 Knoblauchzehen
4 aromatische Tomaten
1/2 Glas schwarze Oliven
1 Becher Crème fraîche
3 El Tomatenmark
2 El Olivenöl
4 TL Italien Allrounder (Gewürz, Just Spices)
Salz

Zubereitung
Zuerst wird der Ofen auf 200 Grad Unter- und Oberhitze vorgeheizt. Nach nimmt man eine große Auflaufform und fettet den Boden mit dem Olivenöl ein. Die Zucchini wird geputzt, gewürfelt und als erste in die Form gegeben. Anschließen folgen die beiden Paprika, die auch zu putzen und zu würfeln sind. Das Gemüse in der Form wird jetzt schon mal etwas gefallen, bevor es weiter geht mit den Schalotten. Die sollte je nach Größe halbiert oder geviertelt werden und wandern dann auch in die Auflaufform.

Oliven abgießen und ebenfalls in die Form geben, danach die Knoblauchzehen schälen und am Stück gleichmäßig in der Form verteilen. Über das Gemüse werden dann 3 TL Italien Allrounder verteilt. Die Tomaten werden vom Strunk befreit und in Stücke geschnitten. Das glibberige Grüne im inneren wird dabei entsorgt. Tomaten dann auch in der Form verteilen.

Tomatenmark und Crème fraîche werden miteinander verrührt und in die Form gegeben. Die Merguez wird in Scheiben geschnitten und folgt als nächste Schicht in der Form. Bestreut wird alles noch mal mit 1 TL Italien Allrounder und etwas Salz.

Der Auflauf kann jetzt für ca. 25 Minuten in den Ofen. In Zwischenzeit wird der Käse in kleinere Quadrate oder Streifen geschnitten. Nach Ablauf der Zeit wird der Auflauf mit dem Käse belegt und wandert noch mal für 15 Minuten in den Ofen.

Fazit zum Rezept

Eigentlich ist der Auflauf eher aus der Not geboren. Zutaten wie der Käse und die Oliven waren noch im Kühlschrank vorhanden, genau so wie Reste Tomatenmark und ein Crème fraîche. Bei uns hat es das Rezept aus dem Stand heraus auf drei Sterne geschafft. Im Gäste-Test gestern, beim zweiten Mal kochen schien es auch gut angekommen zu sein. Oder es war der Hunger, der zu einer zweiten Portion führte.
Im Übrigen: Es fehlt mal wieder ein eigenes Foto zum Rezept, weil ich Essen lieber esse, anstatt es zu fotografieren.

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