Anders als im Kino gibt es keinen Lehrer an deutschen Schulen, der vorher im Knast war. Ein Lehrer aus dem Knast ist schwer vorstellbar, Lehrer im Knast wünschte sich dagegen so mancher Schüler.
Fack ju Realität
Der Film Fack ju Göhte ist eine Fiktion. Zu den mehr als 5,6 Millionen haben meine Frau und ich nicht gehört. Und wenn wir ehrlich sind, gab es auch Jahre später bei ein Verlange, den Film zu sehen — auch nicht den Nachfolger. Im besten Fall sind solche Werke etwas zum lediglich fremdschämen. Um Knast und Filme geht es im Folgenden aber trotzdem. Nicht als Fiktion, sondern als ganz reelle Möglichkeit. Lehrer im Knast, dass könnte schneller passieren als man glaubt. Dabei droht so was sogar aus solchen Situationen heraus, wo Schülerinnen und Schüler ihren jeweiligen Lehrkörper wieder richtig lieb haben. Etwa am letzten Tag vor den Schulferien, wenn trotz aller guten Vorsätze nachgeben wurde. Selber kenne ich das auch aus meine Schulzeit und da war es auch irgendwie Brauch ohne das wir fragen mussten „Können wir einen Film gucken?“.
Wiederholungen nahm man dabei mildernd in Kauf. Das hat für mich dazu geführt, dass ich Filme wie „Bladerunner“ oder „Das Leben des Brian“ mitsprechen kann. Anders als das gängige Gerücht habe ich auch nicht in Erinnerung, dass einer der Lehrer auf dem Kriegsfuß mit dem Videorekorder gestanden hätte. Und wenn es so gewesen wäre, hätten wir Schüler geduldig und brav abgewartet — bloß kein normaler Unterricht.
Kein Film für Lehrer im Knast
Früher, das war ganz sicher eine andere Zeit. Telefone mit Wählscheiben waren üblich, es gab weder Internet noch Smartphones. Natürlich wurden Regeln eingehalten. Gut erinnere ich mich noch an den Rektor unsere Gymnasiums, der um acht Uhr auf dem Schulhof stand und jeden der zu spät kam, persönlich „begrüßte“.
Auf der anderen Seite hat nie jemand nachgefragt, woher unsere Lehrkräfte ihre Kopiervorlage hatten. Zeitungsartikel und Bücher wurden wie selbstverständlich kopiert. Im Hinblick auf die gezeigte Filme im Unterricht wurde nie ein Gedanke an so was wie Urheberrecht verschwendet. Mittlerweile sind Filme im Unterricht ein heikles Thema. Unbedarfte stehen mit einem Bein im Gefängnis. Die Vorstellung von Lehrer im Knast ist daher gar nicht so abwegig.
Der übliche Fall, dass man als Lehrkraft den Schüler eine DVD aus der eigenen Sammlung vorführt oder etwas, was einer der Schüler mitgebracht hat, ist nämlich gar nicht erlaubt. Für die so genannte öffentliche Vorführung gibt es keine Lizenz. Es ist auch kaum vorstellbar, dass etwas „The Avengers“ fr den Schulgebrauch generell freigegeben sind. Eine schriftliche Genehmigung liegt mit Sicherheit nicht vor und am letzten Tag vor den Ferien geht man auch nicht mal eben mit der gesamten Klasse ins Kino.
Seit dem 1. März 2018 sollte man als Lehrerin oder Lehrer genau darüber nachdenken, was man im Unterricht zeigt.