Gerade unter den Genossen in Nordrhein-Westfalen hört man oft „Glückauf!” – bisher hielt ich das ja immer als Floskel, die irgendwas mit der Geschichte der Partei und der Nähe zum Bergbau zu tun hat. Seit heute weiss ich, dass dieser Ausspruch eine ganz andere Bedeutung hat. Glückauf sagt man dann, wenn man so tief gesunken ist, dass es nur noch nach oben gehen kann. Mit 23,5 Prozent der Stimmen hat die SPD in Hessen unbestreitbar einen historischen Tiefpunkt erreicht. Da hat Andrea Ypsilanti ganze Arbeit geleistet! Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht an einen Wahlsieg der SPD in Hessen geglaubt. Das Koch, der wieder ganz oben auf schwimmt und große Reden im Fernsehen schwingt, war absehbar. Gewünscht hätte ich mir aber schon ein Ergebnis für die Genossen über 25 Prozent. Das Ergebnis, so wie es jetzt ist, beschämt. Ypsilanti ist als Vorsitzende der SPD in Hessen zurückgetreten. Das mag manch einer als konsequent bezeichnen. Es ist aber nicht konsequent von ihr, sondern zu spät, viel zu spät.
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