Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Über originelle Namen lässt sich trefflich streiten. Zumal die meisten von uns mit dem Begriff Flaschenpost etwas ganz anderes verbinden.

Bier- und Mondpreise

Wir erinnern uns: vor fast genau einem Monat habe ich hier an dieser Stelle über „Inselpreise für Bier“ geschrieben. Was wir für acht Flaschen alkoholfreies Bier bezahlten hatten, fand ich wirklich unterirdisch. Und das finde ich immer noch. Erwähnt hatte ich in diesem Fall noch die Flaschenpost, eine Möglichkeit, online Getränke zu bestellen. Vergangen Freitag haben meine Frau und ich das Ganze dann mal ausprobiert. Inklusive Lieferung und Pfand sollte der Preis für einen 20er-Kasten Jever-Fun 19 Euro betragen. Hört sich in der Theorie gut. Der Praxis-Test stand aber dann seit dem Artikel im November aus. Da wir ja nicht einfach mit einer normalen Lieferung zufrieden zu stellen sind, haben wir gleich den Schwierigkeitsgrad für die Erstbestellung erhöht: Lieferung in eine autofreie Siedlung.
Für uns ist gerade das Leben in einer autofreien Siedlung Anlass und Grund, überhaupt auf solche Lieferdienst zurück zu greifen. Sie erleichtern uns das Leben.

Flaschenpost

sipa / Pixabay

Flaschenpost mit Strömung

Für einen Freitag Abend etwas zu bestellen ist, seien wir ehrlich, ambitioniert. Aber was sollten wir machen? Ohne eigene Erfahrungen wollte ich es auf keinen Fall drauf ankommen lassen, dass die Flaschenpost irgendwo stecken bleibt und wir im Extremfall dann für Gäste ohne Getränke dastehen. Der Samstag wäre daher noch eine Option gewesen, sich mit klappernder Sackkarre selber auf den Weg in den nächsten Supermarkt zu machen.
Was Lieferungen in den letzten Tagen angeht, hatte ich etwas Pech. Eine Sendung via DHL hing über eine Woche im Paketzentrum fest und wurde sogar von anderen Bestellung, die auch über DHL verschickt wurden, überholt. Möglicherweise Schuld war ja der Paketaufkleber, der vor explosiven Akkus im Inneren warnte. Wie dem auch sei, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und bestellt aus diesem Grund rechtzeitig.

Hartes Bahntraining

Als Pendler ist man durch intensives und hartes Bahntraining in gewisser Weise abgehärtet. Oder anders formuliert, man kennt sich mit warten und Verspätungen aus. Aus den versprochenen 120 Minuten, in denen spätestens die Flaschenpost bei uns sein sollte, wurde leider nichts. Anders als bei der Bahn wurden wir aber rechtzeitig informiert und bekamen einen Zeitpunkt genannt, an denen die Lieferung eintreffen sollte. Sehr charmant hieß es:

Benjamin hat Ihre Getränke eingeladen
und wird gegen 21:36 Uhr bei Ihnen sein!

Benjamin war dann wirklich pünktlich und fand es auch gar nicht schlimm, dass er mit seiner Sackkarre in eine autofreie Siedlung musste. Von der Flaschenpost gab es dann als Wiedergutmachung einen 5-Euro Gutschein für die nächste Bestellung. Ganz ehrlich, wir werden auf jeden Fall wieder dort bestellen. Das sich eine Lieferung etwas verzögern kann, passiert eben. Erinnern wir uns daran, wir sind alle nur Menschen. So lange man Verspätungen kommuniziert, sorgt man auch für Verständnis — zumindest bei mir. Auf jeden Fall, aber das hat man vermutlich schon gemerkt, können wir die Flaschenpost uneingeschränkt weiterempfehlen. Es sei denn, man sitzt wirklich auf heißen Kohlen und ist auf die Einhaltung des Zeitfensters angewiesen. Aber ehrlich, wer so knapp bestellt, ist selber schuld.

4 Kommentare

  1. Hallo Thomas,

    ich bin auf deinen Blog-Post über Flaschenpost gestoßen und würde dir gerne einmal unser Start-Up Durst (www.durst.de) vorstellen. Anders als Flaschenpost arbeiten wir mit den lokalen Händlern vor Ort zusammen und bieten mit unserer Bestell-App (erhältlich für iOS und Android) eine Bestellmöglichkeit für die Hosentasche an.

    Vielleicht ist Durst ja eine Alternative, die du einmal ausprobieren möchtest…

    Prost und viele Grüße,

    Matthias vom Team Durst

    1. Hallo Matthias,

      danke für den Hinweis :-) Ich werde das in den nächsten Tagen gerne mal testen, ist ja schließlich auch in Köln verfügbar. Den Ansatz, mit lokalen Händlern zusammen zu arbeiten, finde ich sehr gut. Und an den Bezahlungsmöglichkeiten arbeitet ihr ja noch weiter.

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