Um frustriert zu werden, brauche ich kein Brettspiel. Da reicht das Büro. Arbeit und Freizeit, dass sollte sich schon unterscheiden — zumindest bei mir.
This War Of Mine
Der Roman zum Film, der Film zum Roman. Das Spiel zum Film. Das Brettspiel zum Computerspiel. Ein paar der möglichen Kombinationen habe ich sicher vergessen. Der einleitende Hinweis bezieht sich auf eine Spielerezension zu This War Of Mine. Den Eindruck, den Peter bei seiner Partie hatte, kann ich gut nachvollziehen. Bei der ersten und bisher einzigen Partie von This War of Mine, an der ich teilnahm, ging es mir ähnlich. Das Computerspiel, welches Vorlage für die Umsetzung als Brettspiel war, kenne ich nicht. Dafür aber frustrierende Erlebnis mit einem anderen Brettspiel namens „First Martians“.
Da war es allerdings nicht die Thematik, sondern die Spielregeln, die eine frustrierende Hürde darstellen. Zudem hat das Spiel selber streckenweise den Charme einer Excel-Tabelle. Zurück aber zu This War of Mine. Wie Peter schreibt, ist alles, was passiert, negativ. Es geht im Grunde nicht darum, wie man gewinnt, sondern wann man scheitert.
Das Büro dein Feind
Scheitern als Kernelement eines Brettspiels finde ich persönlich abschreckend. Egal ob es kompetitive oder kooperative Spiele sind. Aus diesem Grund machen meine Frau und ich derzeit eine längere Pause bei Robinson Crusoe. Wie auch immer. Eigentlich wollte ich heute gar nichts über Brettspiele schreiben. Sondern über frustrierende Momente. Die habe ich im Büro häufiger im Umgang mit Kunden. Wobei ich stark vermute, dass es einen gewissen Prozentsatz von schwierigen Kunden in fast jedem Beruf gibt.
Während ich heute bedingt durch eine Signalstörung in den Genuss einer Umleitung über Opladen kam, konnte ich zusätzlich Zeit im Zug nicht in Ruhe genießen. Es gibt nach wie vor Mitreisende, die den ICE zu ihrem persönlichen Büro umfunktionieren. Aber das kenne ich ja bereits. Heute kam dann aber noch ein Kunde von mir dazu, der nervte. Zum Glück nicht direkt, denn ich bekam das nur per SMS über einen Kollegen mit. Er wollte um 9:05 Uhr mit mir eine Telefonkonferenz machen. Zu der Zeit saß ich noch im Zug. Von Kundengesprächen im Zug halte ich nichts. Das stört mich ja schon bei anderen.
Sinn von Terminen
Abgesehen davon halte ich von spontanen Telefonkonferenzen auch nichts, wenn ich im Büro bin. Es gibt eine segensreiche Erfindung, die sich Kalender nennt. Und Terminvereinbarungen. Zu solchen gehört es, sie rechtzeitig zu machen. Da es auch einer Vereinbarung sein soll, müssen beide Seiten zustimmen. Sehe ich jedenfalls so. Vom Kunden bekam ich gestern Abend um 18:30 eine Termineinladung. Das war längst nach meiner Arbeitszeit. Da ich berufliche Mails nach Feierabend grundsätzlich nicht mehr lese, bekam ich davon auch nichts mit.
Heute Morgen rief der Kunde dann im Büro an und gab sich entsetzt, dass ich nicht zu sprechen sei. Nun, selbst wenn ich die Mail gelesen hätte, bei einem Termin um 9:05 Uhr wäre ich niemals im Büro gewesen. Ich arbeite in Mülheim. An der Ruhr, nicht in Köln-Mühlheim. Und um von Köln ins Büro zu kommen, bin ich doch etwas unterwegs.