Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Eigentlich heisst der Film korrekt Guardians of the Galaxy Vol. 2. Klingt genau so albern, wie der Film eigentlich auch ist. Aber eigentlich wollte ich nicht vorgreifen.

Spoilerwarnung vorweg

Wer den Film noch nicht kennt und vorhat, sich ihn noch anzusehen, sei gewarnt. Im nachfolgenden werde ich gnadenlos auf den Inhalt eingehen. Das könnte die Spannung etwas trüben. In diesem Fall wäre es besser, sich mit der Einleitung zu begnügen oder an das Ende dieses Artikels zu scrollen.
Vorweg sollte ich auch erwähnen, dass ich Science Fiction Filme mag. Nein, eigentlich liebe ich sie. Es müssen nicht unbedingt Aliens vorkommen, damit sie gut sind. Das hat „Der Marsianer“ deutlich gemacht. Über Glaubwürdigkeit kann man sich dem Genre ehedem streiten, ist also nicht zwangsläufig notwenig. Das bedeutet aber nicht, dass ich jeden Mist ansehe und auch noch gut finde. Guardians of the Galaxy bewegt sich hier im Mittelfeld.

Guardians of the Galaxy

ColiN00B / Pixabay

Aus eins macht zwei

Der erste Teil von Guardians of the Galaxy erzählt im Grunde genommen nur die Vorgeschichte. Ein Haufen Loser und Krimineller wird zu einer Art Zweckgemeinschaft und rettet die Galaxie. Schon im ersten Teil haben mir Rocket (der Waschbär) und Groot (der sprechende Baum, dessen einziger Satz aus „Ich bin Groot“ besteht) am besten gefallen. Über die 80er-Jahre Musik kann man sich ehedem streiten. Entweder mag man sie oder eben nicht. Die Handlung des ersten Teils ging soweit in Ordnung, mit einigen Querverweisen auf andere Marvel-Werke und zahlreichen Anspielungen. Diese Anspielungen gibt es auch im zweiten Teil von Guardians of the Galaxy. Trotzdem hatte ich ihn für deutlich schwächer.
Das liegt nicht an der fehlenden Action. Der Film ist zum größten Teil eine rasante Achterbahnfahrt. Bis auf die Passage auf einem sehr merkwürdigen Planeten. Genau dieser Planet ist das dümmste Element im ganzen Film.

Guardians of the Galaxy meets Ego

Die Hauptfigur des bei Guardians of the Galaxy, Peter Quill (also nicht der Waschbär) wurde bis zu deren Krebstod von seiner Mutter auf der Erde großgezogen. Vom Vater fehlte jede Spur, man erfährt allerdings im Teil eins am Ende, dass er ein Außerirdischer gewesen ist. Dreh- und Angelpunkt von Teil zwei ist diese Vater und Sohn Geschichte. Der Film fängt in den 80er-Jahren an, als die Mutter von Quill den mit dem Außerirdischen unterwegs auf der Erde ist. Man sieht eine Kussszene und eine merkwürdige Pflanze, die sich laut Quills Vater ausbreiten soll. Danach springt die Handlung in die „Gegenwart“. Die Guardians of the Galaxy retten die Sovereigns vor einem Monster, allerdings entwendet Rocket ein paar Batterien. Daraufhin wird die Gruppe von den Sovereigns verfolgt. Sie werden von einem unbekannten Raumschiff gerettet, müssen aber auf einem Planeten notlanden. Dort treffen sie auf den Kapitän des Raumschiffs, der sich als Vater von Peter Quill offenbart. Er will Quill auf seinen Heimatplanten bringen. Gespielt wird er Kurt Russell, der Schauspieler, welcher einst in „Die Klapperschlange“ die Hauptrolle inne hatte.

Absurd bis durchwachsen

Das Zusammentreffen von Vater und Sohn wirkt ziemlich kitschig. Genau wie der Planet, auf dem Peter, Gamora und Drax eingeladen werden — unterdessen kümmert sich Rocket zusammen mit Groot um die Reparatur des Raumschiffs. Ihr Handlungsstrang ist es auch, der den Film überhaupt erträglich macht. Denn das, was sich rund um Peter entwickelt, ist haarsträubend. Es fängt bereits mit dem Namen seines Vaters an. Der heisst nämlich ausgerechnet Ego. Eigentlich ist auch ein Gott, der die Mutter von Peter geschwängert hat. Mit Hintergedanken, natürlich, denn Ego hat auf einer ganzen Reihe von Welten Nachwuchs gezeugt. Aus ganz egoistischen Gründen, versteht sich. Das Ego wie ein Mensch aussieht, ist Ergebnis einer selber gewählten Erscheinungsform. Denn tatsächlich ist Ego der Planet, auf dem sich Peter, Gamora und Drax befinden. Im Kern des Planeten steckt ein riesiges Gehirn, welches so böses ist, dass es alles andere Leben in der Galaxie auslöschen will. Das wiederum gefällt natürlich den Guardians of the Galaxy nicht.
Peter lässt sich zunächst von seinem Erzeuger einspannen, bis dieser in einem Nebensatz erwähnt, für den Krebstod von Peters Mutter verantwortlich zu sein. Als er dann auch noch den Walkman von Peter zerstört, stellt dieser sich gegen Ego.

Fazit oder Warnung?

Eine recht gute Zusammenfassung findet man bei Wikipedia. Die erspart das selber anschauen. Gäbe es nicht Rocket und Groot, hätte ich mir Guardians ff the Galaxy Vol. 2 nicht zu Ende angesehen. Die Ausschläge auf dem „Schwachsinn-O-Meter“ sind einfach zu groß. Warum der Film so hoch gelobt und von vielen gemocht wurde — ich kann es nicht nachvollziehen. An der Gastrolle von Sylvester Stallone (brauchte er das Geld?) wird es jedenfalls nicht gelegen haben.

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