Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Als es gestern hieß, Jerry Lewis sei gestorben viel mir sofort wieder dieser eine Sketch ein. Darin tippt der Komiker auf einer virtuellen Schreibmaschine.

Die einzige Erringung

Auch nach vielen Jahren kann man sich die Szene ansehen und sie immer noch gut finden. Ob das auch für die Filme mit Jerry Lewis? Leider kann ich das nicht beurteilen, denn es ist verdammt lang her, dass ich einen Film mit ihm gesehen habe. Meine einzigen beiden Erinnerungen bestehen tatsächlich in der Szene mit der Schreibmaschine und darin, dass er in eine Reihe komischer Filme mitgespielt hat. Das sein Erfolg an der Seite von Dean Martin begann, erfuhr ich erst durch den Nachruf in der Süddeutsche Zeitung.
Als Kind, nicht mal mehr als Jugendlicher, sah ich zum letzten Mal etwas von Jerry Lewis. Möglich, dass die Filme mit ihm nicht so häufig wiederholt wurden wie die mit Bud Spencer. Bei seinem Nachruf hatte ich eine ganze Reihe von Filmen in Erinnerung, auch eine Vorstellung seiner Rollen. Lewis dagegen bleibt für mich irgendwie komisch. Komisch und im Nebel der Erinnerungen.

Jerry Lewis und die Schreibmaschine

Free-Photos / Pixabay

Jerry Lewis privat

Mich selber muss ich daher fragen, wer denn dieser Jerry Lewis eigentlich war. Wobei mich weniger die Rollen interessieren, als das der Mensch selber. In den Vordergrund drängt sich als erstes die Frage, wo Lewis politisch zu verrotten war. persönlich finde ich so etwas nicht unrelevant. Bei Charlton Heston schreckte mich etwas sein vehementes eintreten für die US-Waffenlobby („Nur aus meinen kalten toten Händen“) nachhaltig ab. Dunkel in Erringung zu haben meine ich, er hätten den Demokraten nahe gestanden. Lese ich dann allerdings bei Wikipedia (US-amerikanischer Eintrag) über seine politischen Ansichten, so sieht deutlich anders aus. Schwer einschätzen kann ich daher auch, was er damit wirklich meinte, als er Donald Trump als guten „Showman“ bezeichnete.

Person im Nebel

Letztendlich bleibt Jerry Lewis eine Person, deren Umrisse ich wie im Nebel sehe, ohne sie richtig greifen zu können. Daran ändert auch das Interview in der SZ nicht, welches 2000 geführt wurde und aktuell wieder online verfügbar ist. Bei Netflix gibt es genau zwei Filme mit Jerry Lewis. Der Tod des Schauspielers wäre ein Anlass, sie sich mal anzusehen — auch wenn sie neuren Datums sind und sich nicht vergleichen lassen mit den Klassikern, in denen Lewis und Dean Martin gemeinsam auftraten.

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