Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Karfreitag vor ein paar Wochen haben meine Frau und ich damit begonnen, den Spuren des Jakobsweg von Köln nach Aachen zu folgen. Die Strecke teilten wir uns auf in sechs Etappen, die immer wieder weg vom Weg zum nächsten Bahnhof führten. Auf diese Weise war es möglich, auch ohne ein paar Tage Urlaub die Strecke zu bewältigen — weil wir sie nicht an einem Stück bewältigten.

Mit den eingeplanten Schlenkern liegen nunmehr rund 120 Kilometer hinter uns. Beziehungsweise eigentlich wieder vor uns, da wir vor zwei Stunden wieder zurück mit der Bahn von Aachen nach Köln gefahren sind.

Cornwall liegt kurz vor Aachen

Cornwall liegt kurz vor Aachen

Die Eindrücke unterwegs waren vielfältig und sehr unterschiedlich. Gestern führte uns die fünfte Etappe von Langenwehe nach Stolberg. Gefühlt eigentlich die schönste Etappe, wenn denn nicht das letzte Stück durch Stolberg führen würde. Von weitem, noch auf einem Hügel stehend, sah die Stadt malerisch, gerade auch mit der Burg, aus. Unten wechselte der Eindruck schlagartig. Gefühlte 50 Prozent aller Geschäfte in der Fußgängerzone von Stolbger waren aufgegeben.

Das wir überhaupt so viel von Stolberg mitbekamen, lag an der rund eine Stunde Wartezeit am Bahnhof Stolberg-Altstadt. So lange wollten wir nicht warten und liefen daher die 4,5 Kilometer zum Hauptbahnhof. Dieser liegt zwei Kilometer außerhalb von Stolberg. Ziemlich eigenartig.

Stolberg-Altstadt hieß dann unser heutiger Startpunkt, den wir dann aber mit der Bahn ansteuerten — dabei muss man am so genannten Hauptbahnhof umsteigen, ziemlich kurios.

Nun denn, irgendwann lag dann Stolberg wieder hinter uns und die letzte Etappe vor uns. Auffällig viele wildfremde Menschen grüßten, so ist man gar nicht mehr gewohnt wenn man in Köln wohnt. Landschaftlich sehr unterschiedlich Eindrücke diesmal, sicher ein Höhepunkt war der denkmalgeschützte Straßenzug in Alt Breinig, der einen an Ort wie Cornwall denken ließ. Richtig verliebt haben wir uns in Kornelimünster und auch

Wie gestern so trafen wir auch heute unterwegs andere Pilgerer — und wirklich viele freundliche Menschen. Erst kurz vor Aachen begann wieder die NGZ (Nicht-Grüß-Zone). Die Vororte von Aachen waren für mich eine angenehme Überraschung. Nicht nur, weil die Strecke entlang der Karl-Marx-Allee führte, sondern weil es dort ziemlich beschaulich ist. Bis zum Bahnhof blieb der Eindruck. Nach Düren hatte ich wirklich mit dem Schlimmsten gerechnet.

Lust auf mehr, viel mehr, hat die gesamte Strecke in jedem Fall geweckt. Die nächsten Touren auf dem Jakobsweg sind bereits in Planung, von Wuppertal nach Köln, und von Köln bis tief in die Eifel.

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