Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ein paar Tage vor Weihnachten. Lars bemühte sich weder darum, die Türchen des Adventskalenders regelmäßig zu öffnen noch die Blätter vom Kalender an der Wand abzureißen.

Den Raum, in dem Lars saß, nannte er Büro. Der Vormieter hatte hier jahrelang Armaturen und Sanitärzubehör verkauft. Reste davon verstauben im angrenzenden Raum, der Lager genutzt worden war. Auch der Tisch, an dem Lars auf einem durchgesessenen Stuhl vom Sperrmüll saß, war zurückgelassen worden.

Draussen war es noch dunkel, die einzige Lichtquelle im Büro war das Notebook von Lars, an dem er Patiencen legte und auf Kunden wartet. Das Geschäft lief so wie immer. Niemals besonders gut, aber am Ende des Monats reichte es gerade so für das Nötigste. An das Ende des letztens Monats im alten Jahr wollte Lars ungern denken. Dabei hätten gerade in der Vorweihnachtszeit potentielle Kunden Schlangen stehen müssen.

Lars betrieb ein Büro für verlorenen Sachen. Es war kein Fundbüro, auch war Lars kein Privatdetektiv, dazu hätte er eine Lizenz habe müssen. Nein, die Art von Klienten, die zu Lars kamen, wussten schon alles. Sie brauchten nur jemanden, der sich um ganz bestimmte Sachen kümmerte. So einer wie Lars.

Oft half es, einfach nur mit den Menschen zu Reden. Nie laut, aber immer mit Nachdruck. Bloß keinen Zweifel aufkommen lassen. Beschattungen, Fußarbeit und all so ein Zeug überließ er anderen.

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