Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Martin Brecht blickte in das gerötete Gesicht von Frau Schmitt. Auch wenn er sicher nicht der Grund für diese Gesichtsfarbe war, konnte er nicht anderes als sie irgendwie süß zu finden. Chancen malte er sich lieber gar nicht erst aus. Bevor er selber rot wurde und möglicherweise zusammenhanglos gestottert hätte, fiel ihm wieder ein, warum er nach oben gelaufen war und an der Tür von Frau Schmitt geklingelt hatte.

Nach mehreren etwas verunglückten Erklärungsversuchen von Herrn Brecht verstand Frau Schmitt endlich, was er wollte. Sie reichte ihm ihr schnurloses Telefon, damit er selber anrufen konnte. Nicht nur, weil es ihr immer noch nicht so gut ging, sondern auch, weil sie so seine Stimme noch etwas länger hören konnte.

Nach einer halben Stunden traf ein Rettungswagen der Feuerwehr ein. Eine Zeit, in der man auch mal eben versehentlich wegsterben konnte. Zum Glück gehörte Frau Wustock nicht dazu, auch wenn sie das angesichts der aufgebrochenen Wohnungstür mittlerweile in Erwägung zog. Die missliche Lage, in der sie sich befand, gereichte ihr auch nicht zum Vorteil. Neben den beiden Rettungssanitäter, die sich um sie kümmern, waren auch noch Herr Brecht und Frau Schmitt mit in die Wohnung gekommen. Während Herr Brecht verlegen mit den Händen in den Taschen im Weg stand, bemühte sich Frau Schmitt darum, schnell ein paar Sachen für Frau Wustock in eine Tasche zu stopfen. Ein Krankenhausaufenthalt war unabdingbar.

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