Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Schäbige Erpressung und andere Dinge

Das derzeit auf Kosten der Allgemeinheit Profit gemacht hat, verdeutlichte letzte Woche ein ARD-Beitrag, in dem es nicht nur um die Schicksale von sonder um angeblich gemeinnützige Unternehmen wie die Neue Arbeit gmbH ging (ARD exklusiv, Die Armutsindustrie).

Ein mittelständischer Hersteller von Trampolinen verlagerte seine Produktion von China zurück nach Deutschland, da hierzulande die Arbeitskräfte dank unbezahlter Praktika und so genannter Qualifizierungsmaßnahmen deutlich billiger zu haben sind. Die Komponenten seine Modelle lässt er von Neue Arbeit fertigen. So konnte er im letzten Geschäftsjahr seinen Umsatz um 30 Prozent steigern. Unternehmen die Neue Arbeit kassieren dabei zweimal. Zu einen bekommen sie Geld vom Staat, bzw. von der Agentur für Arbeit dafür, dass sie Qualifizierungsmaßnahmen anbieten. Die in diesen Maßnahmen hergestellten Güter und Dienstleistungen wiederum können sie dann auf dem Markt anbieten. Der Arbeitslose, der für maximal ein Jahr in so ein Programm gesteckt wird (und der dadurch nicht mehr in den offiziellen Statistiken auftaucht) erhält pro Stunden einen Euro.

Kommen wir von den anderen Dingen zur schäbigen Erpressung. Im Wirtschaftsteil der Neuen Westfälischen von diesem Wochenende stand ein Artikel über die Großbäckerei Siebrecht im Wirtschaftsteil. Ob es an der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung liegt oder nicht, dass die Bäckerei ihre Produktion in Brakel schließt, ging aus dem Artikel nicht genau hervor. Sehr deutlich war aber, welches Gebaren die Geschäftsleitung an den Tag legt, wenn es um Sparmaßnahmen zu lasten des Verkaufspersonals geht:

Den rund 70 Beschäftigten in den Verkaufsfilialen hat die Geschäftsführung unentgeltliche Mehrarbeit angeboten. Andernfalls würden die Filialen an Franchisebetreiber übergeben.

Die Umgangsweise in diesem Land wird zunehmend rauer. Erstaunlich dabei ist, wie ruhig sich die Arbeitnehmer und Arbeitslosen verhalten, während in Frankreich schon für weniger auf die Barrikadengegangen wird.

Eine Antwort

  1. Nicht nur Du wunderst dich. Ich nenne es moderne Sklaverei. Das sich die Arbeitnehmer das gefallen lassen, bekomme ich nicht auf die Reihe. Hoffentlich schalten sie ihren Grips wenigstens bei der nächsten Bundestagswahl ein, um diese Politbonzen abzustrafen. Ansonsten geht das Elend so weiter wie bisher.

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