Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Auch wenn die Diskussion schön älter ist, so bin ich doch erst in den letzten Tagen über ein paar Seiten wie diese oder diese gestolpert. Während der Eintrag von Spreeblick einen Anstoß geben will, über den man durchaus diskutieren kann (wozu auch aufgefordert wird), wirken die Regeln zum zitieren im E-Business Weblog eindeutig Oberlehrerhaft.

Sehr treffend fand ich den folgenden Kommentar von Horst dazu:

“Es gibt keine Zitierregeln in der Blogosphäre. Und wer sich anmaßt, welche einführen zu wollen, erntet mit Recht nur Gelächter, denn einer relativ anarchischen Community wie der Blogosphäre Regeln vorzuschreiben, ist ungefähr so sinnvoll wie gegen Windmühlen zu kämpfen.”

Zur Diskussion um eine eine Blog Etiquette sei anzumerken, dass es eigentlich nur eine einfache Maxime gibt, an die sich jeder halten sollte:

“Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.”

Der Kategorische Imperativ von Kant besticht immer wieder durch seine Klarheit. Übersetzen könnte man es so:
“Die Blog-Comunity braucht keine Regeln, solange niemand es darauf anlegt, in den Vorgarten anderer zu pinkeln.”
Da aber dies anscheinend häufig passiert, kann ich die Diskussion um eine Blog Etiquette durchaus nachvollziehen. Es ist sicher nicht sehr witzig, wenn man als unbeteiligter Fotos von sich im Internet findet. Fotos, die man selber so nie ins Internet stellen würde. Auch ist es sicher nicht falsch, darüber nachzudenken, wie Bloger miteinander umgehen. Teilweise gibt es sehr hässliche Auswüchse in den Kommentaren.

Daher fällt es mir schwer, mich eindeutig für pro oder contra Blog Etiquette zu entscheiden. Gegen solche Regeln spricht aus meiner Sicht die Abneigung gegen Regeln, die jemand aufstellt, der sich dazu berufen fühlt, aber von keiner demokratischen Instanz dazu beauftragt wurde. Da wir jedoch alle nur Menschen sind und Vernunft rar wird, wenn sich Emotionen hochschaukeln, halte ich ein paar grundlegende Regeln zu Gestaltung des Umgangs miteinander durchaus für angebracht. Deswegen von meiner Seite, auch wenn nicht 100% Zustimmung zu allen Punkten vom Spreeblick, aber gerade wegen:

Wir sind alle Individuen
Und in den meisten Fällen sind diese Individuen sogar echte Menschen mit Launen, Stimmungen, Problemen, Stärken und Schwächen. Humorgrenzen ziehen sich durch ihre Existenzen und Irrtümer gehören zu ihrem Leben. Je besser man das weiß, auch von Autoren, desto stressfreier bleibt die Kommunikation.

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