Von allen guten und bösen Geistern verlassen

So gerne ich auch koche – jegliche Form von handwerklicher Tätigkeit liegt mir eher weniger. Während das Zusammenschrauben von IKEA-Möbel noch überwiegen spaßig und einfach ist (wie eine andere Form von Legosteine), bricht mir schon fast der Angstschweiß aus, wenn ich Löcher in die Wand bohren soll. Wobei ich da differenzieren muss. Ein Loch durch die Wand zu bohren, um ein Netzwerkkabel zu verlegen, ist ganz harmlos. Acht Bohrungen, die dazu dienen sollen, ein Regal zu befestigen, führen bei mir noch Stunden später zu mittelschweren Albträumen.

Gut, das ist jetzt zwar ein wenig übertrieben, aber ich finde es ganz und gar schwierig, die Löcher so zu bohren, dass das Regal später auch gerade hängt. Selbst mit Wasserwaage. Vielleicht würde das mit vier Armen anders aussehen, trotzdem hätte mir das heute nichts genutzt. Denn wenn alles gelingt, die Bleistiftmarkierungen an der richtigen Stelle sind (mehrfach überprüft) scheitert es am Mauerwerk. Die bisherigen Wohnungen hatten immer eins, das sehr unterschiedlich in der Struktur war. Nix mit Beton. So ist das auch in der jetzigen Wohnung. An einigen Stelle kann man fast mit dem Finger Löcher in den Wand bohren, an anderen Stelle gibt selbst die Schlagbohrmaschine auf. Ganz toll sind dann so Stellen, wo beides auf ein Mal vorkommt und man mit dem Bohrer abrutscht und ein riesiges Loch in die Wand reißt – der Dübel hat dann sehr viel Platz.

Unangenehm wird es für mir helfende Personen dadurch, dass ich dann bei solchen Ausrutschern mit der Bohrmaschine zum Jähzorn neige. Am liebsten würde ich dann alles hinschmeißen und bereue es, überhaupt die Bohrmaschine in die Hand genommen zu haben. Nach so einem Ausbruch folgt dann die Phase der totalen Erschöpfung, wo es dann am besten ist, wenn man mich für ein paar Stunden ganz in Ruhe läst – am besten im Bett, mit der Decke über dem Kopf.

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