Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die erste volle Woche im neuen Jahr. Für mich Anlass, meinen virtuellen Kühlschrank zu öffnen und zu schauen, welche Artikel ich dort noch auf Vorrat habe. So wie das Ding aussieht, muss ich es wohl demnächst abtauen. Bei einigen Texten und Ideen zeigt sich schon hässlicher Gefrierbrand.

Mangels frischer Ware und unbrauchbaren Vorräten muss ich mir daher Gedanken darüber machen, was in den folgenden zwölf Monaten hier serviert werden wird, also etwas an meine Nichtvorsätze anknüpfe. Themenschwerpunkte werden sein: Politik & Gesellschaft, schreiben, wandern und ein paar Buchrezensionen.

Neben der großen Politik — ich hatte bereits Ende letzten Jahres angedroht, die große Koalition kritisch zu begleiten — steht im Frühjahr auch die Kommunalwahl an. Die Auswirkungen politischer Entscheidungen vor Ort merken die Bürgerinnen und Bürger eigentlich am deutlichsten, sind sich aber wohl manchmal nicht darüber im klaren, wie Entscheidung eigentlich zu stande kommen. „Die da oben“, sind hier eher „die neben an“. Kommunalpolitik bietet stärker als andere Ebenen die Möglichkeit, sich einzumischen, auch wenn die Themen manchmal vielleicht umspektakulär daherkommen, denn wer mag sich schon damit beschäftigen, ob und wo ein Wartehäuschen für den Bus gebaut werden soll.

Schreiben wir mich wie im letzten Jahr die ganze Zeit begleiten, wobei der Schwerpunkt in diesem Jahr deutlich bei der Überarbeitung liegen wird. Für mich bedeutet das, sämtlich Ideen für neue Texte in den dann hoffentlich wieder vernünftig funktionierenden virtuellen Kühlschrank zu legen. Ziel ist es, in den nächsten Monaten das Manuskript meines ersten Romans so fertig zu bekommen, dass ich es anbieten kann. Auch wenn ich offizielle keine Vorsätze für dieses Jahr habe, gibt es dennoch eine Liste mit Dingen. Dinge, die ich garantiert nicht tun werde. Dazu gehört in Bezug auf das Schreiben, auf keinen Fall im Selbstverlag meine Romane unters Volk zu bringen. Selfpublishing ist für mich definitiv keine Option. Aus vielen Gründen. Wenn ich mir allein schon die Cover einiger Bücher aus diesem Segment sehe, möchte ich am liebsten schreiend davon laufen. Über die inhaltliche Qualität mancher Werke reden wir lieber erst gar nicht.

Wandern dient bei all der Schreibtischtätigkeit als Ausgleich. Aber nicht nur das. Ganz nebenbei entstehen bei den Touren Fotos, sogar bergeweise Bilder. Bisher landeten die in iPhoto, wo sie Staub ansetzen. Seit knapp zwei Wochen habe ich allerdings die perfekte Lösung für mich gefunden, dank eines Artikels auf App gefahren. Den dort beworbenen Gutschein habe ich noch vor den Feiertagen ausprobiert und war von dem Ergebnis so überzeugt, dass mittlerweile die dritte Bestellung getätigt wurde. Endlich eine Möglichkeit, Bilder an die Wand zu bringen ohne das von mir verhasste bohren oder Nägel in die Wand schlagen. Zurück aber zum wandern selber. Spätestens zu Ostern sollten meine Frau und ich den Kölnpfad zum ersten Mal vollständig absolviert haben. Danach werden wir den Schwerpunkt auf die Eifel legen und dort auf die Jagd nach schönen Strecken gehen — Tipps für gute Wanderführer oder tolle Route bitte gerne in die Kommentare.

Lesen werde ich wohl auch, denn was wäre ein Autor, der selber keine Bücher in die Hand nimmt. Wie auch bisher nehme ich bei den Rezensionen kein Blatt vor den Mund und werde auch deutlich Worte finden, wenn mir ein Buch nicht gefällt. Derzeit quäle ich mich noch durch einen furchtbar schlechten Krimi, den ich zwar am Rande schon mal im Blog erwähnt habe, der aber so ein gutes Beispiel dafür liefert, was man alles als Autor vermeiden kann, dass ich den auf jeden Fall noch mal aufgreifen werde. Lesen und schreiben, dass ist auch das Thema eines anderen Romans, den ich parallel gerade lese. Eine zweite Chance für „Twistet River“ von John Irving. Ein Buch, in dem es auch ganz deutlich um das Thema Schreiben geht. Für mich ist das jedoch auch bei meinem zweiten Versuch, mit dem Roman warm zu werden immer noch ein absolut untypisches Werk von Irving.

Es gibt auch Dinge, über die ich wohl in diesem Jahr nicht schreiben werde. Über Urlaub zum Beispiel, weil der erst nächstes Jahr wieder möglich sein wird (hängt mit der Fortbildung meiner Frau zusammen). Andere Sachen dagegen finden keinen Niederschlag im Blog, weil sie es nicht durch die Selbstzensur geschafft haben. Bei aller Feld, Wald und Wiesen-Mentalität, über wirklich alles muss und kann ich nicht schreiben.

4 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner