Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Anderswo vermehren sich die Sichtungen, in Köln gibt es noch nichts vergleichbares. Würde sich in der Domstadt ein Spiele-Café lohnen?

Wirtschaftlichkeit von Ideen

In einer der Kölner Brettspielgruppen bei Facebook wurde gestern die Frage gestellt, wie man zur Idee eines möglichen Spiele-Café in Köln stehen würde. Der Fragende hat selber bereits einige dieser Einrichtungen in anderen Städten kennen gelernt. Genannten wurde etwa das Würfel und Zucker  in Hamburg, das Barneby in Dresden und das Voyager in Bonn . Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich selber keines davon kenne. Zumindest Bonn wäre ja fast ein Katzensprung entfernt. Alles was ich daher über die drei Einrichtungen weiß, konnte ich lediglich den entsprechenden Websites entnehmen. Zudem kommen bei mir die fehlenden Erfahrungen mit der hiesigen Gastronomie hinzu — nicht als Besucher, sondern von der wirtschaftlichen Seite her.
Also, sowohl in Bonn als auch in Hamburg wird eine Eintrittspauschale erhoben, die bei zwei bis drei Euro liegt. Begründet wird dies damit, dass durch die Spielesammlung in Schuss gehalten werden soll. Kann ich auch durchaus nachvollziehen. Natürlich ist ein Spiele-Café auch immer Restaurant, Café oder Bar. Entsprechend wird von Gästen Umsatz durch Verzehr erwartet. Würde man sich für den Eintritt über mehre Stunden am Tisch aufhalten und nicht mal was trinken, gefährdet das in jedem Fall die Wirtschaftlichkeit. Was Schanklizenzen und das ganze andere Gedöns bedeutet, lass ich an dieser Stelle ganz bewusst unter den Tisch fallen — ganz so einfach wird man nämlich nicht Wirt.

Spiele-Café

Spiele & Kaffee

Vielspieler im Spiele-Café

Ziemlich entscheiden ist vor allem die Frage nach der Zielgruppe. Affinität zu Spielen wird vorausgesetzt. Andernfalls fehlt die Bereitschaft, Eintritt zu zahlen. Selbst wenn dieser nicht sich, stellt er eine Hürde dar. Für Vielspieler, die häufig sei ein Spiele-Café aufsuchen, sollte es die Möglichkeit eines Abos zum Festpreis geben — oder eine Art Mitgliedschaft. Ansonsten fehlt hier nämlich die Motivation, für das was man mit etwas mehr Aufwand auch zu Hause haben kann, noch extra Geld auszugeben. Und ist wirklich nicht viel mehr Aufwand, denn ich habe gerne Gäste zum spielen zu Hause, die ich bekoche.
Meine Vorstellung der Zielgruppe: Menschen, die gerne spielen, aber deren eigene Wohnung für (größere) Spielgruppen zu klein ist. Genau hier sehe ich persönlich in Köln eine Nachfrage. Es gibt genügend Brettspieler in der Millionenstadt und wie es um Wohnraum hier bestellt ist, muss man glaube ich nicht noch extra betonen. Ein gutes Konzept für ein Spiele-Café könnte aufgehen. Aber machen wir uns nichts vor, man wird finanziell auf jeden Fall eine Durststrecke haben. Reich wird man auch nicht. Mit Glück trägt sich das Spiele-Café.

Alternativer Ansatz

Eine Alternative zu einem Spiele-Café habe ich seit längerem selber im Kopf. Das Spiele-Ferienhaus beziehungsweise Ferienwohnung. Ich vermute, es gibt Köln und Umgebung Bedarf, mal ein ganzes Wochenende mit Mitspielern zu verbringen. Ideal fände ich ein Ferienhaus in der Eifel, was gut auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen wäre. Natürlich kann man so was ganz ohne Spiele für ein paar Tage mieten. Der besondere Reiz wäre aber, ein bereits mit einer ansehnlichen Anzahl Brettspiele ausgestattetes Ferienhaus / Ferienwohnung zur Verfügung zu haben.
An dieser Stelle kommt dann meine verrückte Idee ins Spiel. Das Jahr 52 Wochen-Enden. Wenn sich eine bestimmte Anzahl an Personen findet und man das rechtlich alles unter Fach und Dach bringen könnte, ließe sich zusammen ein Ferienhaus / Ferienwohnung kaufen und mit Spielen ausstatten. Es bedarf natürlich einer ganzen reihe von schriftlicher Vereinbarungen und wird erstmal auch nicht unkompliziert sind. Aber hey, man ist Miteigentümer einer Immobilie und kann dort mit anderen spielen. Ich finde die Idee derzeit reizvoller als ein Spiele-Café.

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